Vermarktungsfenster für Frühkartoffeln wird enger
2017 war kein gutes Jahr für Pfälzer Grumbeere
Frost und Angebotskonflikte mit Kartoffelimporten aus Spanien, in dessen Folge die Preise für Pfälzer Ware nachgaben, verhagelten den Pfälzer Frühkartoffelerzeugern in 2017 das Geschäft. Während bei den Frühkartoffeln das Angebot eher die Nachfrage übersteigt, werden Speisekartoffeln für die regionale Vermarktung gesucht.

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Das Angebot besser lenken
„Bei anhaltend rückläufigem Speisekartoffelverzehr und dem Regionalisierungsbestreben des Handels engt sich unser Frühkartoffel-Vermarktungsfenster deutlich ein“, erklärte Riede. „In der Konsequenz sollte dies zu einer Reduzierung des Frühkartoffelanbaus führen.“ Das Angebot müsse gelenkt und verlässlich Absatzkanäle erhalten und aufgebaut werden. Die Erzeugergemeinschaft sei im Gespräch mit potenziellen Abnehmern mit der Zielsetzung, eine frühzeitige Abnahme der Kartoffeln zu sichern. „In diesem Jahr haben wir zusammen mit unseren niedersächsischen Kollegen einen entsprechenden Vorstoß bei einem großen Abnehmer im Norden unseres Landes gewagt“, blickte Riede in die Zukunft und bezeichnete diese Aktion als erzeugerinternen Fortschritt. „Wir hoffen, dass diese Aktion beiden helfen kann.“
Als Chance bezeichnete Riede die Ausweitung des Anbaus im Speisekartoffelsegment. „Der LEH fragt regionale Ware nach. Ob wir der Nachfrage nachkommen wollen oder können, hängt von der Wirtschaftlichkeit des Anbaus und einer damit verbundenen Investitionsbereitschaft ab.“ Auszahlungspreise von aktuell 9 Euro/dt seien allerdings nicht förderlich. Auch der Anbau von Chipskartoffeln im Vertragsanbau bietet nach den Worten des Vorsitzenden Perspektiven, zumal Intersnack mehr Kartoffeln aus der Region suche. „Der neue Preisabschluss für die kommenden Jahre lässt es durchaus zu, sich mit dem Vertragsanbau wieder zu beschäftigen.“
ibs – LW 10/2018