Viel Lob für den scheidenden LLH-Direktor
Andreas Sandhäger in Dillenburg feierlich verabschiedet
Der Direktor des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen (LLH), Andreas Sandhäger, ist vergangenen Freitag in Anwesenheit vieler Gäste, Politiker, Behördenleiter sowie Vertreter der Verwaltung und berufsständischer Organisationen und Unternehmen in Dillenburg verabschiedet worden. Die Redner lobten Sandhägers Einsatz für die Landwirtschaft und seine zupackende und kooperative Arbeitsweise. Sandhäger geht Ende Juli nach 19 Jahren als LLH-Direktor in den Ruhestand (siehe auch Interview LW Nr. 27).

Foto: Mohr
Jemand, der Herausforderungen anpackt
Sandhäger sei in der Lage, neue Herausforderungen anzupacken. Dies habe ihm seine Vorgängerin Priska Hinz, die zehn Jahre Umwelt- und Landwirtschaftsministerin war, auf seine Anfrage mitgeteilt. Sandhäger habe den LLH nicht nur geleitet, sondern geprägt. „Dafür sind wir Ihnen zu großem Dank verpflichtet.“
Engagement für das Beratungskuratorium
Mit Sandhäger, der aus Volkmarsen stammt, verbinde ihn neben der gemeinsamen Landsmannschaft als Waldecker und der Passion für die Landwirtschaft auch eine Freundschaft, berichtete der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Karsten Schmal. Der HBV-Präsident hob besonders die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem LLH-Direktor hervor und sein Engagement für das Beratungskuratorium. Mit diesem bundesweit einzigartigen Gremium, dessen Vorsitzender Schmal ist, wird der Berufsstand an der Konzeption und Umsetzung der Beratung beteiligt. Außerdem lobte der HBV-Präsident Sandhäger für die Initiativen zur Stärkung der Ausbildung und die hervorragende Beratung für die Betriebe durch den LLH.
Die Kooperation verinnerlicht
Der LLH arbeitet bundesweit mit den anderen Landesanstalten für Landwirtschaft im Rahmen von Kooperationsvereinbarungen zusammen. Der Präsident der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt, Professor Dr. Falko Holz, sagte, dass es angesichts der zahlreichen Umstrukturierungen bei den Beratungsinstitutionen der vergangenen Jahrzehnte Menschen wie Sandhäger brauche, die länderübergreifend zusammenarbeiten können. Ohne Zusammenarbeit könne man die Kompetenz in der Beratung nicht vorhalten. Sandhäger habe die Kooperation verinnerlicht.
Erhalt des Kulturgutes in Dillenburg
Der Bürgermeister der Stadt Dillenburg, Michael Lotz, hob den hohen kulturellen Wert der historischen Anlage des Landgestüts hervor und schilderte das Misstrauen der Dillenburger, als es dem Landesbetrieb eingegliedert wurde und der Erhalt der Gebäude fraglich war. „Die Eingliederung stieß auf Ablehnung und Übellaunigkeit“, erzählte der Bürgermeister, der seit 22 Jahren der Stadt vorsteht. Dies habe auch Sandhäger zu spüren bekommen. Dann sei das Gestüt allerdings mit großer Zielstrebigkeit restauriert und zu neuen Nutzungen hingeführt worden. Heute wird die Anlage unter anderem durch die Landes-Reit- und Fahrschule sowie kulturelle Veranstaltungen genutzt. Es gebe ein Happy End, und er habe sich in seiner damaligen Einschätzung geirrt, gab Lotz zu. Für die LLH-Mitarbeiter sprach Sebastian Leitsch und beschrieb Sandhäger als analytisch, durchsetzungsfähig, authentisch und sozial.
Gemeinsam viel erreicht
Sandhäger selbst gab das erhaltende Lob an die Mitarbeiter zurück. „Wir haben gemeinsam viel erreicht.“ Der scheidende LLH-Direktor beschrieb die Entstehung des LLH und den Übergang aus den Vorgängerorganisationen HDLGN und HLRL und die Herausforderungen, die es bei der Einbindung der Mitarbeiter aus den verschiedenen Stellen gab.
Ein Highlight waren zuvor schon die Einrichtung des Beratungskuratoriums und die Verhandlungen mit dem Berufsstand, wie Sandhäger schilderte. Er stellte die Vorteile eines Landesbetriebs mit eigenem Haushalt und der Möglichkeit des unternehmerischen Handelns heraus, kritisierte aber auch die zunehmenden Einschränkungen insbesondere durch die Verwaltungsvorschriften des Rechnungshofes. Hierdurch würden „Entscheider zu Sachbearbeitern“.
CM – LW 29/2024