Vier Techniken zum Einarbeiten von Maisstroh verglichen

Feldtag des ZWO im Zuge der Umsetzung der WRRL

Kürzlich fand in Langstadt-Babenhausen auf einer Fläche des Betrie­bes von Günter und Sebastian Diehl ein Praxisfeldtag mit Maschinen­vorführung zur Bearbeitung von Maisstoppeln veranstaltet vom Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach (ZWO) im Rahmen der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Hessen für den Maßnahmenraum Untermainebene statt.

Verglichen wurden ein Mulcher, eine Kettenscheibenegge, eine Prismenwalze und ein Grubber hinsichtlich der Maisstängelverarbeitung und der Einsatzkosten bei der Einarbeitung von Maisstoppeln. Rebekka Lederer disku­tierte mit den Landwirten die Arbeitsergebnisse der eingesetzten Bearbeitungssysteme.

Foto: Michael Jung

Im Vergleich wurden ein Mulcher, eine Kettenscheibenegge, eine Prismenwalze und ein Grubber eingesetzt und das Ergebnis mit den Landwirten vor Ort besprochen.

Ziel der Maisstoppelbearbeitung ist die Ausbreitung des Maiszünslers zu verhindern. Rebekka Lederer (ZWO) berichtete über die zunehmende Verbreitung der Maiszünslerpopulation in Hessen. Sie gab Hinweise zu den praxisüblichen Bekämpfungsmaßnahmen. Dabei betonte sie, dass eine Maiszünslerbekämpfung besonders effektiv ist, wenn alle Landwirte in der Region gemeinsam geeignete Maßnahmen durchführen.

Mulcher, Prismenwalze, Kettenscheibenegge, Grubber

Im Rahmen der mechanischen Maiszünslerbekämpfung wurden verschiedene Arbeitsgeräte zur Maisstoppelbearbeitung auf dem Betrieb Günter und Sebastian Diehl in Babenhausen Langstadt vorgestellt. Zum Einsatz kamen folgende Geräte: Müthing-Mulcher, Kelly-Kettenscheibenegge, Güttler-Prismenwalze, Horsch-Grubber Terrano FX. Nach Vorstellung der einzelnen Geräte begutachteten die circa 35 erschienenen Landwirte die Arbeitssysteme im Praxiseinsatz.

Witterung beeinflusst das Arbeitsergebnis

Das Arbeitsergebnis wurde durch die besonders trockene Witterung beeinflusst. Unter feuchteren Bedingungen hätte zum Beispiel die Güttler Prismenwalze im Endergebnis besser abgeschnitten. Die Prismenwalze konnte sich wegen der Trockenheit der Bodenoberfläche nur bedingt anpassen. Im Arbeitsergebnis wurden viele Stängel am Wurzelansatz abgebrochen, dass Auffasern der Stängel erfolgte unregelmäßig. Rainer Haas (MBLV Südhessen) erläuterte, dass ein zusätzliches Streichblech, das die Maisstoppeln aufstellt, für die Prismenwalze eine sinnvolle Ergänzung sein könnte.

Stängelzerkleinerung der verschiedenen Techniken

Das beste Stoppelzerkleinerungsergebnis lieferten der Müthing Mulcher und die Kelly Kettenscheibenegge. Der Horsch Grubber Terrano FX ist weniger zur Zerkleinerung der Maisstängel geeignet, wird aber in Verbindung mit einer Kreiselegge und Frontpacker oft in der Praxis eingesetzt. Das gesamte Arbeitsergebnis der eingesetzten Geräte ergab folgende prozentuale Anteile der aufgebrochenen Maisstängel (ermittelt durch mehrere Auszählungen mit einem Metallrahmen 1x 1 m):

  • Müthing Mulcher: 90 Prozent,
  • Kelly- Kettenscheibenegge: 60 bis 70 Prozent,
  • Güttler Prismenwalze: 35 bis 40 Prozent,
  • Horsch Grubber Terrano FX: 10 Prozent.

Letztlich muss jeder Landwirt selbst entscheiden, welche mechanischen Bekämpfungsmaßnahmen des Maiszünslers für seinen Betrieb, auch in Abhängigkeit der Bodenverhältnisse, am geeignetsten sind.

Vergleich der Einsatzkosten der Geräte

In Bezug auf die Einsatzkosten ist das Mulchgerät am teuersten und wird deshalb nur von wenigen Landwirten eingesetzt. Die Kelly-Kettenscheibenegge, die Güttler Prismenwalze und der Horsch Grubber sind dagegen vergleichsweise günstig.

Nur bei einem geringen Besatz mit Maiszünslern kann der Mais sein optimales Ertragspotenzial ausschöpfen und somit den im Boden befindlichen Sticksoff aufnehmen. Die Maiszünslerbekämpfung ist somit zugleich auch eine effektive Grundwasser schonende Maßnahme.

zwo – LW 41/2016