Volkstanzturnier begeistert

Fidele Jossataler und Linsengericht sind Hessenmeister

Sauerländer Quadrille Nr. 4, Tupfpolka zu Achten, Kesselflicker und Onder der Linde heißen die Siegertänze des 48. Volkstanzturniers der Hessischen Landjugend. Dreizehn Tanzkreise mit insgesamt knapp 200 Tänzern aus neun Landjugendgruppen gingen vorigen Samstag in Rhenegge im Kreis Waldeck-Frankenberg an den Start.

Die Siegertanzkreise im Mehrpaar.Foto: Lisa Kamm

Es ging dabei nicht nur um Schritte, Taktgefühl und Ausstrahlung, sondern auch um Punkte. Die meisten gingen in der Kategorie Vierpaarkreis an die Fidelen Jossataler. Die Trachtengruppe Laisa wurde Vize-Hessenmeister und die Landjugend Rosenthal freute sich mit einem sehr jungen Tanzkreis über den dritten Platz. Es folgten die Landjugend Geismar, die Landjugend Wirmighausen, die Landjugend Gießen, der Landes­vorstand, der Förderverein der Hessischen Landjugend und die Landjugend Adorf.

Den Siegerpokal der Kategorie Mehrpaarkreis sicherte sich mit deutlichem Abstand die Folkloregruppe Linsengericht. Die Trachtengruppe Laisa und die Landjugend Groß-Bieberau folgten auf das Siegertreppchen. Mit nur einem halben Punkt Abstand landete die Landjugend Geismar auf dem vierten Platz. Teresa Arnold, Mitglied im Landesvorstand und Leiterin des Arbeitskreises Volkstanz der Hesischen Landjugend, betont zur Siegerehrung „Auf diesem Turnier gibt es keine Verlierer, Ihr alle seid Volkstanzhelden und zeigt, dass Volkstanz und Brauchtum nicht altbacken sind, sondern durch Landjugendliche ein junges Gesicht erhält.“

Die Landjugendgruppen aus Adorf, Gießen, Groß-Bieberau und Wirmighausen vollbrachten unabhängig von ihren Platzierungen eine besondere Leistung. Sie waren zum ersten Mal oder seit langem wieder dabei und mit sehr jungen Volkstänzern vertreten. Manch einer tanzte auf dem Turnier überhaupt zum ersten Mal vor Publikum. Auch der Förderverein der Hessischen Landjugend war zum ersten Mal auf dem Tanzturnier vertreten.

Tanzduell mit dem Landjugend-Förderverein

Im Rahmen des Jahresprojektes „jugend.macht.land.“ hatte der Förderverein der Hessischen Landjugend e.V. den Landesvorstand zum Tanzduell herausgefordert. Dieser nahm die Wette an und freut sich nun auf den Wetteinsatz. Der Förderverein muss nämlich nach seiner Niederlage für den Landesvorstand Eier backen.

Die fünf Tanzrichter lobten das hohe Niveau der Tanzkreise. Sie hatten Füße, Trachten, Gesichter und Hände gut im Blick und die Tanzbeschreibung des jeweiligen Tanzes vor sich. Bei der Bewertung geht es um die Haltung, die Musikalität, die Technik, die Raumaufteilung, den Gesamteindruck und das exakte Tanzen nach der vorgelegten Tanzbeschreibung.

In drei Runden werden ein Pflichttanz, der für alle Gruppen dieselbe Tanzbeschreibung vorgibt, und zwei frei wählbare Kürtänze, von denen einer seinen Ursprung in Hessen haben sollte, präsentiert. Maximal 24 Punkte darf ein Tanzrichter pro Tanz vergeben, am gesamten Tag können also 360 Punkte erreicht werden. Da auch halbe Punkte vergeben werden lieferten sich die Gruppen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die vielen Zuschauer fieberten mit. Großes Lob erhielt die Kreislandjugend Waldeck. Sie hat das Turnier ausgerichtet und engagierte sich für eine tolle Atmosphäre und den reibungslosen Ablauf. „Hier können sich die Volkstänzer kennenlernen, austauschen und das Ge­meinschaftsgefühl der Gruppen stärken“, betonte Lisa Kamm, Vorsitzende der Kreislandjugend Waldeck und stellvertretende Vorsitzende der Hessischen Landjugend.

hlj – LW 48/2015