Vor der Belegung kurz und kräftig aufheizen

Ein gut aufgeheizter Stall ist die beste Versicherung der frisch eingestallten Ferkel. Bei sehr hohen Energiekosten sind effiziente Methoden gefragt. In kurzer Zeit muss eine Wohlfühltemperatur aufgebaut werden. Deshalb sind leis­tungsstarke Gaskanonen das Mittel der Wahl. Es ist sinnvoller ein Abteil kurz und kräftig aufzuheizen als länger und mäßig zu erwärmen.
Bei der „kurz-und-kräftig-Methode“ (10 Stunden 40° C Raumtemperatur) steigt die Spaltenbodentemperatur gleichmäßig steil an. So erreicht man in kurzer Zeit eine Kerntemperatur im Boden von 25° C und mehr. In Abteilen, die „nur“ auf 30° C erwärmt werden, dauert es viel länger um dann vielleicht gerade mal 23° C Spaltenkerntemperatur zu erreichen. Die Ursache der unterschiedlichen Erwärmung liegt im Wärmeverlust über die Gebäudehülle. Bei einer längeren Heizdauer sind die Transmissionsverluste natürlich höher.
Je höher die Temperatur beim Aufheizen, desto schneller erreicht der Spaltenboden die Solltemperatur, und umso geringer ist der Energieverbrauch. Der Energieverbrauch bei der „kurz-und-kräftig-Methode“ ist nur halb so hoch wie bei der „lang-und-mäßig-Methode“.
Zum Aufheizen sind Kanonen besser geeignet als Konvektoren. Die Kanone saugt die angewärmte Luft an und heizt diese dann weiter auf. Der Konvektor zieht kühle Luft aus dem Vorraum an, erwärmt diese und bläst sie ins Abteil. Er greift nicht auf die bereits vorgewärmte Luft zu. Warme Luft steigt immer nach oben, so gelangt sie auch in den Rieselkanal. Damit die warme Luft nicht verloren geht, sollte beim Aufheizen die Zuluftöffnung des Rieselkanals mit einem Schieber geschlossen werden.
Ziel bei der Einstallung der Mastferkel ist eine Spaltentemperatur von mindestens 24° C, sonst entzieht der Boden den Tieren zu viel Wärme. Wer schon mal auf kalten Steinen gesessen hat, kann das nachempfinden.
Ferkel haben bei der Einstellung in die Mast weitere Handicaps zu überwinden. Sie stehen durch das Mischen von Gruppen, Transport und Futterwechsel unter Stress und brauchen Energie für das Immunsystem. Zudem fressen sie wegen der Umstellung zunächst wenig und müssen bei kalten Spalten Körperenergie mobilisieren, um den Wärmeabfluss zu kompensieren. Je größer der Stress der Ferkel ist, umso wärmer sollte der Spaltenboden sein.
Die Spaltentemperatur kann mit einem Infrarotthermometer oder mit einem Fühlerthermometer leicht festgestellt werden. Legen Sie den Fühler auf die Spalten und auf den Fühler beispielsweise ein Kissen. Der beste Indikator sind aber die Ferkel. Liegen sie sehr eng aneinander oder sogar übereinander , ist ihnen sicher zu kalt.   Thomas Fögen, LHH