Wachstumsreglereinsatz in Wintergetreide

Sobald die Flächen befahrbar sind, sollte über das Thema Wuchsregulierung nachgedacht werden. In normal entwickelten Weizenbeständen ist der Einsatz von CCC ab Mitte der Bestockung (BBCH 25) hilfreich, um sie zu harmonisieren und früh vor Schutz vor Lager zu schützen. CCC fördert übrigens nicht die Bestockung, aber durch das Brechen der Apikaldominanz Seitentriebe und führt damit zum Erhalt zu dichter Bestände. Beim Einsetzen trocken-heißer Witterungsbedingungen ist das eher negativ für die weitere Entwicklung. Dennoch reduziert ein CCC-Einsatz das Lager-Risiko und hat dadurch bei lagergefährdeten Standorten seine Berechtigung.
Standfeste Weizensorten oder sehr spät gesäte Weizen benötigen in der Regel keine CCC-Gabe vor dem Schossen. Sofern strahlungsintensives Wetter vorherrscht, bei den Aufwandmengen an der unteren Grenze orientieren!
Für lageranfällige Sorten bei mittlerer Bodenqualiät können 0,7-1,2 l/ha CCC 720 oder auch Manipulator 0,8-1,4 (CCC 620) ab Mitte Bestockung eingesetzt werden. In sehr lageranfälligen Sorten bei sehr hoher N-Nachlieferung kann die Aufwandmenge von CCC in der Bestockungsphase erhöht werden, zum Beispiel auf 1,5 l/ha CCC 720.
Wer in derzeit überwachsenen sehr dichten Weizenbeständen dennoch vor der Schossphase reagieren möchte, kann anstatt CCC im späten Bestockungsstadium (BBCH 25-29) auch „Moddevo“ (250g/l Trinexapac-ethyl) anwenden.
Die Hauptmaßnahme zur Einkürzung in Weizen sollte in diesem Jahr zum BBCH 31 gezielt erfolgen.
Südlich des Mains wird örtlich in Wintergerste sowie in frühen Weizensorten in Kürze das BBCH-Stadium 31/32 (34) überschritten, sodass die Pflanzen hier bei steigenden Temperaturen bald mit deutlicher Streckung beginnen werden. Hier ist dann der späteste Termin für den „Haupt-Wachstumsreglereinsatz“ erreicht.
LLH, Beratungs-Info