Wahlkampfthema Tierhaltung

Die landwirtschaftliche Tierhaltung wird ein großes Wahlkampfthema bei den anstehenden Wahlen in Deutschland werden. Die Grünen-Bundestagsfraktion hat kürzlich angekündigt, der Nutztierhaltung in ihrer jetzigen Form in Deutschland ein Ende setzen zu wollen. Mit der Aussage, dass Fleisch aus heimischer Produktion zwar preiswert für den Kunden, aber auf Grundlage millionenfachen Tierleids produziert werde, wird deutlich, dass die Akteure auf Emotionen und nicht auf sachliche Argumente setzen und auch vor Verleumdungen nicht zurückschrecken. Auf die Bauern und ihre Vertreter wird einiges zukommen. Einen Vorgeschmack werden sie bei den Wahlen in Niedersachsen erleben, wo am 20. Januar gewählt wird, und wo bekanntermaßen eine starke Veredlungslandwirtschaft angesiedelt ist.

Auch bei der Bundestagswahl im Herbst nächsten Jahres werden die Grünen die Tierhaltung thematisieren, nachdem ihnen ein Megathema wie der Atomausstieg durch Vollzug abhan-dengekommen ist. Bei einer Regierungsbeteiligung und insbesondere einer Zuständigkeit für die Landwirtschaft kann man nach diesen grünen Sprüchen nur das Schlimmste für die deutsche Veredlungswirtschaft erwarten, die sich gerade in puncto Tierschutz eine vorbildliche Stellung in Europa und der Welt erarbeitet hat.

In diesem Zusammenhang ist die Ankündigung von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner, für den bayerischen Landtag zu kandidieren, aus Sicht der Agrarwirtschaft nicht hilfreich. Aigner hat mit ihrer Charta für Landwirtschaft und Verbraucher die Tierhaltungsdiskussion mit angefacht und versucht, sie in vernünftige Bahnen zu lenken. Jetzt steht zu befürchten, dass sie weit vor dem Ende der Legislaturperiode ihr politisches Gewicht als Landwirtschaftsministerin schwächt.