„Waldecker Herzbuben“ siegen

Fleischrinder-Jungzüchter aus Deutschland in Alsfeld

In den zurückliegenden Jahren war der Züchternachwuchs aus der hessischen Fleischrinderzucht fester Bestandteil beim Tag der Züchterjugend und richtete dort seine Wettbewerbe für die Vorführkategorien mit aus. Daraus wurde dieses Jahr ein eigenständiger Veranstaltungsbereich, denn die hessischen Jungzüchter hatten ihre Kollegen aus allen Bereichen Deutschlands nach Alsfeld eingeladen, um sich dort auf nationaler Ebene in den einzelnen Wettbewerbsteilen, Tierbeurteilung und Vorführen von Jungrindern, zu messen.

Die Gruppe „Galloway all over the world“ mit Emma Schneider, Philipp Schneider und Antonia Würtz qualifizierte sich für das Finale bei den Gruppen und gab ein starkes Bild ab.

Foto: Jost Grünhaupt

Somit waren engagierte, junge Fleischrinderzüchter auch aus anderen Bundesländern in der Hessenhalle präsent und nahmen an den Wettbewerben für Einzel­tierbeschreibung von Fleisch­rindern, Rangierung von Jungrinderklassen und beiden Vorführkategorien teil.

Dass die optimale Vorstellung eines Jungrindes, welches in einer Mutterkuhherde aufgewachsen ist, nicht unbedingt mit der Prä­sentation von Rindern aus der Milchviehhaltung zu vergleichen ist, wurde allen Zuschauern schnell klar. Mit Thekla Zachert aus Gollenberg stand eine erfahrene Jungzüchterin als Richterin im Ring, welche die Rangierung souverän vornahm und treffende Kommentare fand.

Aus der Gruppe der jüngeren Teilnehmerinnen und Teilnehmer qualifizierten sich Lenya So­phie Nagela aus Stendal, Lena Müller aus Stelle, Linda Polzfuß aus Brieselang und Otto Wilhelm Steffens aus Poritz, für die Siegerauswahl. Diesem Vergleich setzte sich Otto Wilhelm Steffens mit seinem Angusrind BEP Palja durch, nicht nur die Vorführleistung, sondern auch der ständige Kontakt zur Richterin waren hier maßgebliche Argumente. Im Vergleich der weiteren Kandidaten wurde Linda Polzfuß mit ihrem Charolaisrind Isabella als Reservesiegerin ausgestellt. Auch hier wurde wieder eine sehr gleichmäßige, flüssige Vorführleistung gezeigt. Wiederum vier 1a-Plätze wurden bei den älteren Jungzüchtern vergeben und Michael Wicke, Wolfershausen, Friederike Nagel, Stendal, Dominik Emde, Korbach, und Stefanie Pietzsch, Spreenhagen, sicherten sich hier mit der komplettesten Vorführleistung bei mehrfach sehr engen Entscheidungen die Startberechtigung für die Siegerrunde. Keinen Zweifel gab es für Thekla Zachert bei der Festlegung des Siegertitels, denn Michael Wicke aus Wölfershausen zeigte an seinem Angusrind Malinda eine Top-Vorführleistung, jederzeit ruhig, gleichmäßig im Tempo und auf alle Zeichen der Preisrichterin reagierend, stand er vorn und sein Rind bekam die Siegerschärpe um den Hals gehangen. Die direkte Konkurrentin war Friederike Nagel mit ihrem Fleckviehrind Lexy, die sich gegenüber den weiteren Konkurrenten aus den Klassen durchsetzen konnte.

Gruppenwettbewerb der jungen Fleischrinderzüchter

Zu den Höhepunkten der Veranstaltung zählte der Gruppenwettbewerb der jungen Fleischrinderzüchter. Erstmals in Deutschland wurden bei einer solchen Veranstaltung acht Trios gezeigt, die zum Teil auch rasseübergreifend zusammengesetzt waren. Auch die Themen, die sich die Jungzüchter für ihre Gruppen ausgewählt hatten, erhöhten die Attraktivität dieses Wettbewerbs. In ihrer Kommentierung brachte Thekla Zachert ihre Begeisterung für die vorgestellten Gruppen zum Ausdruck. Einen sehr starken Auftritt hatten in der ersten Runde das Trio Jule und Hellen Bürger mit Bente Rekowski aus Arfeld, die eine Jungrindergruppe der Rasse Rotes Höhenvieh mit dem Motto „Mit Tradition in die Zukunft“ vorführten und sich den jungen Gallowayzüchtern Emma und Philipp Schneider sowie Antonia Würtz mit dem Motto „Galloway all over the world“ durchsetzen konnten.

Den zweiten Klassensieg erhielten die „Waldecker Herzbuben“ (Michael Wicke, Markus Sippel, Niklas Sölzer), die ihre roten Angusrinder in einem sehr gleichmäßigen Rhythmus vorstellten und zusätzlich Pluspunkte durch die Einheitlichkeit der Rinder holen konnten. Den 1b-Platz sicherten sich hier das junge Galloway-Team Laura Wagner, Anna-Maria Würtz und Fe­lix Sölzer, die ebenfalls in der Vorführung ihrer Rinder überzeugten. Auch in der Siegerrunde zeigte die Gruppe der „Waldecker Herzbuben“ eine weitere sehr souveräne Präsentation der Rinder, so dass ihnen der Siegertitel beim ersten Gruppenwettbewerb für Fleischrinder in Alsfeld nicht zu nehmen war.

Die Schärpe des Siegers bei den älteren Vorführern ging in Alsfeld an Michael Wicke aus Wolfershausen mit seinem Angusrind Malinda.

Foto: Jost Grünhaupt

Auch das Jungzüchtertrio Jule und Hellen Bürger, Bente Rekowski aus Arfeld zeigte mit den Roten Höhenvieh-Rindern in dieser Runde eine tadellose Vorführleistung, aufgewertet mit dem treffenden Motto und nahm die Glückwünsche für den Reservesieg entgegennehmen.

Die Siegertitel in der Tierbeurteilung gingen für den Bereich Lineare Beschreibung an Marina und Meike Henk, Bad Berleburg, und bei der Rangierung konnten sich Hellen Bürger, Arfeld, und Michael Wicke, Wolfershausen, sowie Cathleen Battefeld, Wiesenfeld, und Niklas Sölzer aus Gudensberg an der Spitze platzieren.

Grünhaupt, LLH Kassel  – LW 50/2014