Waldnutzung – ökologisch und ökonomisch sinnvoll

Als Bioökonomie wird ein Wirtschaftssystem bezeichnet, das seine Produkte und Energie nicht aus fossilen Rohstoffen, sondern aus Biomasse bezieht. In die Energiewende sind bereits viele Landwirte eingebunden, sie installieren PV-Anlagen auf ihre Dächer, betreiben Biogasanlagen oder geben Teile ihrer Äcker für Windenergieanlagen her.

Mit der Bioökonomie, die laut Bundesregierung ein Zukunftsmodell darstellt, gehen die Planer im Bioökonomierat noch weiter: Auch die bisher erdölbasierten Kunststoffe sollen zukünftig aus Biomasse gewonnen werden. Noch besteht ein hoher Forschungsbedarf. Statt Erdöl wird dann Holz in die Raffinerien geliefert, die Treibhausgase sollen sich deutlich reduzieren, und es besteht die Hoffnung, dass die Erderwärmung eingedämmt werden kann. Landwirtschaft und Forstwirtschaft spielen dann eine zentrale Rolle. Die Abhängigkeit von den erdölreichen Ländern wäre vermindert und es könnte ein neuer Stoffkreislauf aufgebaut werden.

Ob die deutsche Forstwirtschaft die benötigten Holzmengen – natürlich unter Einhaltung der selbstentwickelten Nachhaltigkeit – liefern könnte? Da zeigen sich die Experten zuversichtlich, es gibt Übervorräte in den deutschen Wäldern, man könne auch waldbaulich neue Wege gehen und zum Beispiel eine Vollbaumnutzung erwägen.

Das hört sich prima an, wären da nicht zahlreiche Restriktionen des Naturschutzes, durch die immer mehr Flächen aus der Nutzung genommen werden. Dies sei angeblich im Sinne der Gesellschaft. In der Bioökonomie hängen die Arbeitsplätze der Bürger jedoch von der Land- und Forstwirtschaft ab. Die Gesellschaft wird hoffentlich lernen, dass eine Nutzung der Wälder die ökonomischere und ökologischere Variante ist.

Elke Setzepfand