Walnussfruchtfliege

Jetzt gegensteuern

Seit zwei Wochen steigen die Fangzahlen der Walnussfruchtfliege Rhagoletis completa auf Gelbtafeln wieder an. Somit sind Schäden in Form von „Schwarzen Nüssen“ vorprogrammiert.

Zum Verkauf nicht mehr geeignet – Walnüsse mit Maden der Walnussfruchtfliege.

Foto: Dahlbender

Die Fliege erscheint im Juli bis August und bildet eine Generation pro Jahr, wobei ein Weibchen bis zu 400 Eier, in Gruppen von 15 Stück, in die Frucht legt. Nach einer drei bis fünfwöchigen Frasstätigkeit der Maden in der Fruchtwand lassen sie sich auf den Boden fallen, verpuppen sich und überwintern in den oberen Bodenschichten.

Der Kern wird nicht direkt geschädigt, kann aber schrumpfen und klein bleiben. Der Hauptschaden liegt in der schwarzen Verfärbung der Nussschale, die dann unansehnlich wird. Das Schadbild kann leicht mit Sonnenbrand oder mit dem Bakterienbrand (Xanthomonas campestris pv. juglandis) der Walnuss oder der Marssonina-Krankheit (Marssonina juglandis) verwechselt werden, wobei bei beiden Krankheiten auch die Blätter betroffen sind. Die Anfälligkeit der Früchte mit der Walnussfruchtfliege ist stark sortenabhängig.

Bekämpfung: Mit Gelbtafeln lässt sich der Flug überwachen, ein Befall kann damit nicht verhindert werden.

Zur Befallsminderung ist der Einsatz von Calypso [0,08 l, max. 0,25 l/ha], Wartezeit 14 Tage, max. 2 x bzw. zur Bekämpfung Mospilan SG [0,125 kg, max. 0,375 kg/ha], Wartezeit 28 Tage, max. 2 x, ab Befallsbeginn möglich. Dabei müssen die Früchte, somit der ganze Baum behandelt werden. Im Hausgarten beschränkt sich die Bekämpfung in der Regel auf indirekte Maßnahmen wie das sofortige Einsammeln und Vernichten befallener Früchte. Weiterhin kann durch Auslegen von Fliegennetzen um den Baum das Aufwandern der Maden aus dem Boden sowie das Einwandern in den Boden vermindert werden.

Werner Dahlbender – LW 31/2020