Wann sich neue Fenster lohnen

Eine häufige Schwachstelle bei der Wärme-Isolierung von Häusern sind die Fenster. In vielen Fällen lohnt sich der Austausch, wie der Initiativkreis Stadtwerke Nordbayern mitteilt.
Viele kennen das noch aus ihrer Kindheit: Eisblumen an den Fenstern nach einer kalten Nacht. Noch in den 80er-Jahren waren einfachverglaste Fenster Standard, die Dämmwirkung entsprechend gering. Später kam die Zweifachverglasung, moderne Fenster verfügen über drei Scheiben. Zudem gibt es Fenster, bei denen sich in den Zwischenräumen nicht einfach Luft, sondern ein Edelgas befindet, was die Wärmeleitung deutlich reduziert. 
Welche Art von Fenstern sich im eigenen Haus befinden und in welchem Zustand sie sind, kann der Laie nicht immer erkennen. Der Initiativkreis verweist auf Anzeichen für eine wahrscheinlich nötige Sanierung. Dazu zählen abblätternde Farbe und erkennbare Risse im Rahmen, fühlbare Zugluft, Kondenswasser an der Innenseite oder zwischen den Scheiben beziehungsweise – im Extremfall – die erwähnten Eisblumen.
Aussagekräftig ist auch der so genannte U-Wert des Fensters, der die Wärmedurchlässigkeit beschreibt: je kleiner, desto besser. Ein typischer Wert für Zweifachverglasung ist größer als 1,8; moderne Wärmeschutzverglasungen bringen es auf etwa 0,6. Relevant ist allerdings auch der U-Wert des Rahmens sowie das Verhältnis von Scheibe zu Rahmen. So kommt bei einem kleinen Toilettenfenster dem Rahmen deutlich mehr Bedeutung zu. Ist man unsicher, ob die Fenster saniert werden müssen, sollte man einen Experten hinzuziehen. Über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) lassen sich Fördergelder beantragen.
Bleibt die Frage, ob zu dichte Fenster Schimmel verursachen. Tatsächlich verringert sich der Luftaustausch und Vorsicht ist vor allem dann geboten, wenn auch die Außenwände und die Decke bereits hochgedämmt sind. Auf der anderen Seite seien neue Fenster nur dann wirklich sinnvoll, wenn es keine Wärmebrücken an den Übergängen von den Fensterrahmen zur schlecht gedämmten Wand gibt, so der Initiativkreis. Um Schimmel zu verhindern, reiche es aus, dreimal täglich jeweils rund fünf Minuten bei voll geöffneten Fenstern zu lüften.   LW