Wasser als handelbares Gut
Optimale Wasserverteilung in der Welt als Jahrhundertaufgabe
Wasser gehört für Prof. Dr. Hans-Georg Frede von der Universität Gießen zu den Herausforderungen dieses Jahrhunderts. Weltweit betrachtet sei genügend Wasser vorhanden. Für ihn ist aber ein Umdenken in Fragen, das Wasser optimal für den Anbau von Pflanzen zu nutzen, erforderlich. Das war kürzlich in einem Vortrag von ihm in Gießen zu hören.
Wirksame Maßnahmen ergreifen
„Diese Zahlen müssen uns zum Handeln veranlassen“, so Frede. Um künftig die Menschheit ernähren zu können, hält er ein Maßnahmenbündel für nötig und spricht sich für das Konzept des sogenannten „virtuellen Wasserhandels“ aus. Berechnungen zeigÂten, dass viele der Länder, die zu den Wasserüberschussgebieten wie Deutschland und Mitteleuropa gehören, außer der Eigenerzeugung wasserintensive Nahrungsmittel importieren, wähÂrend auf der anderen Seite Länder mit hohen Wasserdefiziten wie Teile Afrikas, wasserintensive Erzeugnisse anbauen und zum Teil exportieren. Zu den aus diesen Ergebnissen zu ziehenden Konsequenzen gehört für den Gießener Agrarwissenschaftler, dass Agrarrohstoffe, für deren Erzeugung große Wassermengen erforderlich sind, gerade nicht in solchen Ländern mit großer Wasserknappheit produziert werden. „Für diese Länder wäre es für ihre niedrigen Wasserbilanzverhältnisse günstiger, diese Güter zu importieren.“ Um dem weltweit steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln und der ungleichen Verteilung der Wasserressourcen gerecht zu werden, führt für ihn kein Weg daran vorbei, die Effizienz der Agrarproduktion gerade auch in unseren Regionen aufgrund der sehr guten Wasserbilanzwerte weiter zu steigern.
Zu den Ländern, die aufgrund dieser Erkenntnisse bereits eine neue Wasserstrategie entwickelt hat und unter anderem ihre Getreideproduktion neu ausrichtet, gehöre beispielsweise Saudi-Arabien.
Burger