Wechsel- statt Winterweizen
Grundsätzlich kann man bis Ende November, oder auch bis Anfang Dezember noch Winterweizen säen. Bei späten Aussaaten kann ein Wechselweizen eine Alternative darstellen. Wechselweizen vereint die Winterhärte und das Ertragspotenzial des Winterweizens mit der Frohwüchsigkeit des Sommerweizens. Sommerweizen benötigt keinen Kältereiz und kann daher auch bis ins Frühjahr ausgesät werden. Bei Wechselweizen ist der Vernalisationsbedarf kaum vorhanden und kann somit auch noch bis in den April gesät werden.
Dem Wechselweizen/Sommerweizen wird eine bessere Stresstoleranz bei Frühjahrstrockenheit zugeschrieben als der Winterform. Da das Ertragspotenzial, je später die Aussaat erfolgt, sinkt, wird bei den Wechselweizen die Qualitätsstufe E (A) angestrebt.
Folgende Punkte sprechen für die Aussaat von Wechselweizen:
Der Anbau von Weizen nach spät räumenden Kulturen bleibt wirtschaftlich interessant
Mit Wechselweizen erhält man einen große Aussaatflexibilität
Mit der Aussaat von Wechselweizen wird der Zeitdruck genommen und ermöglicht die Aussaat unter besseren Wetterverhältnissen/Bodenbedingungen.
Gute Weizenqualitäten ermöglichen bessere Vermarktungsmöglichkeiten.
Wechselweizen gelten als robust und frohwüchsig. Produktionsmittel wie Stickstoff, Fungizide und Wachstumsregler können reduziert werden. Auch bei der N-Düngung sind Reduktionsmöglichkeiten vorhanden.
Die Aussaatstärke bewegt sich von Mitte November bis Ende Dezember von 400 bis 430 Körnern/m². Im Frühjahr von 400 bis 450 Körnern/m²
Fazit: Ein gut gesäter Sommer-/Wechselweizen muss ertraglich nicht schlechter sein als ein spät gesäter Winterweizen - vor allem wenn sehr widrige Verhältnissen vorherrschen.
LLH, Beratungs-Info