Wege, den Strukturwandel in der Landwirtschaft zu bremsen
Dr. Christoph Ullrich beim WBV Marburger Land
In der vergangenen Woche informierte sich der Gießener Regierungspräsident, Dr. Christoph Ullrich, beim Wasser- und Bodenverband Marburger Land über die Aufgaben des Verbandes sowie über Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den Kommunen.

Foto: WBV
Frank Staubitz, Kreislandwirt des Landkreises Marburg-Biedenkopf, beschrieb die Struktur der Landwirtschaft im Landkreis Marburg-Biedenkopf, die von landwirtschaftlichen Gunstlagen bis zu reinen Grünlandstandorten sehr vielfältig ist. „Im Landkreis werden 80 Prozent der Betriebe im Nebenerwerb bewirtschaftet.“ Staubitz sieht es als Aufgabe des Wasser-und Bodenverbandes an, die Landwirte beim Erhalt der Kulturlandschaft zu unterstützen. Die Zusammenarbeit von Kommunen, WBV und Maschinenringen trägt zur Senkung von Kosten bei den Kommunen bei.
Gewässerschonende Beratung im Landkreis
Regierungspräsident Dr. Ullrich informierte sich über die geÂwässerschonende landwirtschaftliche Beratung im Kreis Marburg- Biedenkopf und die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie im Maßnahmenraum Marburger Land. Der WBV führt seit 1995 eine GrundwasserÂschutz-Beratung für die Landwirte im Landkreis durch. Die Entwicklung begann mit einem flächendeckenden Ansatz im Landkreis und wurde als Beratung in den Wasserschutzgebieten weitergeführt. Aktuell erfolgt mit den Agraringenieuren Susanne Fischer und Markus Rhiel eine Beratung zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und die Betreuung von vier KooperaÂtionen in Wasserschutzgebieten. Auch hier erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den kommunalen Wasserversorgern, den Landwirten und dem WBV.
Gemeinschaftsanlagen zur Wirtschaftsdüngerlagerung
Weitere Themen des Gespräches, an denen ebenfalls Vertreter des Bauernverbandes und der Agrarverwaltung des Landkreises teilnahmen, waren Auswirkungen der neuen Düngeverordnung und die Beschränkung des Baurechts für Gemeinschaftsanlagen im Außenbereich.
Werner Metke erläuterte, dass in den vergangenen 20 Jahren über den WBV 14 Gemeinschaftsanlagen für die Lagerung von Wirtschaftsdüngern gebaut wurden. Wünschenswert wäre auch zukünftig Weichen für diese Möglichkeit der Kooperation zwischen Landwirten zu stellen, gerade im Zuge der Umsetzung der neuen Düngeverordnung, betonte er.
Milchviehhaltung im Betrieb Schweinsberger-Dersch
Auch erfolgte die Besichtigung des landwirtschaftlichen Betriebes mit Milchviehhaltung der Familie Schweinsberger-Dersch in Niederwald. Betriebsleiter Jörg Dersch stellte den Betrieb vor und gab einen Einblick in den modernen Milchviehbetrieb.
Regierungspräsident Dr. Ullrich freute sich über die vielfältigen Informationen aus der Praxis.
wbv marburger land – LW 22/2017