Wein und Geschichten aus Guntersblum

Herbstfest der Weinbruderschaft Rheinhessen

In diesem Jahr lud die Weinbruderschaft Rheinhessen zum Herbstfest nach Guntersblum am Rhein ein. Passend zum Jahresthema „Weinkultur zwischen Freiheit und Verantwortung“ fand das Herbstfest im Lutherjahr damit am Lutherweg statt.

Die Weinbruderschaft Rheinhessen feierte ihr Herbstfest dieses Jahr in Guntersblum.

Foto: Isabelle Willersinn

Mit „es grüßen euch die Kellersänger am schönen Rhein“ hießen die Guntersblumer Kellersänger die Weinbruderschaft in ihrer Heimatgemeinde herzlich Willkommen. Schon 1950 wurde die Gesangsgruppe gegründet. Eigene Texte, die vor allem das Guntersblumer Ortsgeschehen besingen, sind heute wie damals Teil des fröhlichen Bühnenprogramms.

Viele Personen prägen die Weinbautradition

Brudermeister Otto Schätzel zeigte in seiner Ansprache die lange Weinköniginnen-Tradition der Gemeinde auf. 1973/74 kam mit Frederike Frey die erste Rheinhessische Weinkönigin aus Guntersblum. Einige Weinbrüder haben in der Weinbaugemeinde ihre familiären Wurzeln. Auch Otto Schätzel wurde in Guntersblum geboren und seine Familie prägte den Weinort, denn sein Urgroßvater war lange Jahre Bürgermeister und dessen Sohn ein wichtiger Rebenzüchter und Weinbaupräsident.

Schätzel zeigte auf, dass das Weinjahr 2017 die kleinste Ernte der letzten 30 Jahre war. Die Winzer haben Großartiges geleistet und durch selektive Lese gerettet was zu retten war. Viele 2017er Weine sind geprägt von einem feinen Aroma mit langem Nachklang der Mineralität. Vorgestellt wurden die Guntersblumer Weine und Weingüter von Bruderrat Andreas Hattemer und Alexander Baumann vom Weingut Domhof. Nach seinem Motto „WeinGut, SchlafGut, FeierGut“ erweiterte Baumann sein Weingut um ein Hotel und wurde für seine Konzeption zum zweiten Mal mit einem „Best of Wine Tourism-Award“ ausgezeichnet. Für eine schmackhafte Begleitung zu den Weinen sorgte die „Residenz Danz“ mit drei herbstlichen Gängen. Erwähnung fand auch der Verein der Vin-Novativen, die jedes Jahr eine Reihe von Hoffesten auf Guntersblumer Weingütern veranstalten.

Passend zum Jahresthema „Freiheit und Verantwortung“ erzählte Bürgermeisterin Claudia Bläsius-Wirth die Geschichte von der Kühkopf-Fähre und wie die Fährverbindung zu diesem einzigartigen Naturreservat aufrecht erhalten wird, damit Wanderungen und Führungen auf der vom Oberrhein und einem seiner Altarme gebildeten Insel stattfinden können.

Der sanfte Tourismus durch die Kühkopf-Fähre, das Kellerwegfest, ausgezeichnete Weingüter und die Ortspolitik, die all dies gut unterstützt, zeigen das Potential von Guntersblum auf, meint Otto Schätzel.

lw – LW 45/2017