Weinimporte erneut geschrumpft
Italien bleibt größter Importeur
Deutschland hat zum zweiten Mal in Folge weniger Wein eingeführt. Aus den aktuellen vorläufigen Zahlen, die vom Deutschen Weinbauverband auf Basis der Daten des Statistischen Bundesamtes zusammengestellt wurden, geht hervor, dass die Importmenge 2016 gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent auf 14,461 Mio. hl schrumpfte – nachdem das Einfuhrvolumen bereits 2015 um 1,4 Prozent zurückgegangen war.

Foto: Paul Georg Meister/pixelio
Importwert aus Italien erhöhte sich
So verzeichneten italienische Weine letztlich deutlich geringere Mengeneinbußen als sich noch im November abgezeichnet hatte. Der Weinimport aus Bella Italia ging 2016 lediglich leicht (um 0,2 Prozent) zurück. Mit 547 Mio. l stellt Italien knapp 38 Prozent und damit erneut das mit Abstand größte Stück der gesamten Weinimporttorte. Der Importwert der Weine aus Italien erhöhte sich um ein Prozent, wodurch der Durchschnittspreis von zuvor 156 auf 158 Euro/hl kletterte.
Platz 2 in den Importcharts (nach Menge) festigte Spanien. Nach starken Zuwächsen in den beiden Vorjahren mussten die Spanier 2016 allerdings einen Mengenschwund von 8,6 Prozent auf 349,7 Mio. l hinnehmen. Der Wert der Einfuhren verminderte sich um 5,2 Prozent, wodurch der Durchschnittswert von 97 auf 100 Euro/hl stieg. Dieser Wert ist nach wie vor bescheiden, was daran liegt, dass über die Hälfte der spanischen Weinimporte nach Deutschland auf das Konto der billigen Weißweine aus der Kategorie „andere Weine“ gehen. Sie werden größtenteils als lose Ware importiert, fließen hierzulande in die Herstellung von Sekt, Euro-Blends oder weinhaltigen Getränken und tauchen somit im Handel gar nicht wirklich als spanische Weine auf.
Den Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge bröselte ihr Importvolumen 2016 um über 12 Prozent auf 178,1 Mio. l zusammen (bei einem Durchschnittswert von mickrigen 35 Euro/hl).
Die Importkurve für Weine aus Frankreich tendierte 2016 ebenfalls nach unten: Laut den vorläufigen Zahlen schrumpfte die Menge um 4,6 Prozent auf 214,4 Mio. l. Der Importwert blieb dabei annähernd stabil (-0,2 Prozent), sodass der zuvor schon recht hohe Durchschnittswert von 299 auf 313 Euro/hl stieg. Mehr Details und Analysen dazu auf www.wein-und-markt.de.
wer – LW 11/2017