Weinimporte erneut geschrumpft

Italien bleibt größter Importeur

Deutschland hat zum zweiten Mal in Folge weniger Wein eingeführt. Aus den aktuellen vorläufigen Zahlen, die vom Deutschen Weinbauverband auf Basis der Daten des Statistischen Bundesamtes zusammengestellt wurden, geht hervor, dass die Importmenge 2016 gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent auf 14,461 Mio. hl schrumpfte – nachdem das Einfuhrvolumen bereits 2015 um 1,4 Prozent zurückgegangen war.

Italien liefert den meisten Wein nach Deutschland.

Foto: Paul Georg Meister/pixelio

Der Gesamtwert der Importe sank 2016 nur um 0,8 Prozent auf 2,393 Mrd. Euro (im Jahr zuvor war er noch um 2 Prozent eingebrochen). Dadurch dass sich 2016 der Wert nicht ganz so stark wie die Menge verringerte, zog der Durchschnittspreis wieder an und erhöhte sich von 161 auf 165 Euro/hl. Zu beachten ist, dass die Statistik auch die sogenannten Re-Exporte beinhaltet. Deren Volumen beziffert der Deutsche Weinbauverband auf 2,173 Mio. hl (nur Stillweine bis 15 % Vol.), davon waren knapp drei Viertel Flaschenweine. Aufgrund größerer Lieferungen im Dezember kam es bei den Gesamtjahreszahlen für 2016 bei einigen Ländern noch zu prozentualen Veränderungen gegenüber den 12-Monats-Zahlen (Dezember 2015 bis November 2016).

Importwert aus Italien erhöhte sich

So verzeichneten italienische Weine letztlich deutlich geringere Mengeneinbußen als sich noch im November abgezeichnet hatte. Der Weinimport aus Bella Italia ging 2016 lediglich leicht (um 0,2 Prozent) zurück. Mit 547 Mio. l stellt Italien knapp 38 Prozent und damit erneut das mit Abstand größte Stück der gesamten Weinimporttorte. Der Importwert der Weine aus Italien erhöhte sich um ein Prozent, wodurch der Durchschnittspreis von zuvor 156 auf 158 Euro/hl kletterte.

Platz 2 in den Importcharts (nach Menge) festigte Spanien. Nach starken Zuwächsen in den beiden Vorjahren mussten die Spanier 2016 allerdings einen Mengenschwund von 8,6 Prozent auf 349,7 Mio. l hinnehmen. Der Wert der Einfuhren verminderte sich um 5,2 Prozent, wodurch der Durchschnittswert von 97 auf 100 Euro/hl stieg. Dieser Wert ist nach wie vor bescheiden, was daran liegt, dass über die Hälfte der spanischen Weinimporte nach Deutschland auf das Konto der billigen Weißweine aus der Kategorie „andere Weine“ gehen. Sie werden größtenteils als lose Ware importiert, fließen hierzulande in die Herstellung von Sekt, Euro-Blends oder weinhaltigen Getränken und tauchen somit im Handel gar nicht wirklich als spanische Weine auf.

Den Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge bröselte ihr Importvolumen 2016 um über 12 Prozent auf 178,1 Mio. l zusammen (bei einem Durchschnittswert von mickrigen 35 Euro/hl).

Die Importkurve für Weine aus Frankreich tendierte 2016 ebenfalls nach unten: Laut den vorläufigen Zahlen schrumpfte die Menge um 4,6 Prozent auf 214,4 Mio. l. Der Importwert blieb dabei annähernd stabil (-0,2 Prozent), sodass der zuvor schon recht hohe Durchschnittswert von 299 auf 313 Euro/hl stieg. Mehr Details und Analysen dazu auf www.wein-und-markt.de.

wer – LW 11/2017