Weizenentwicklung schreitet schnell voran

Weit entwickelte Weizenbestände befinden sich derzeit fast am Ende der Blüte; spätentwickelte dagegen erst im Ährenschieben oder zu Blütenbeginn. Durch das wüchsige Wetter durchläuft der Weizen die Stadien aktuell vergleichsweise schnell.
In den letzten Tagen sind regional sehr unterschiedliche Regenmengen gefallen. Bei feuchten Bedingungen steigt der Infektionsdruck für Pilzrankheiten an. Betrachtet man die Infektionsbedingungen der letzten zehn Tage, zeigt sich, dass die Wetterlage vor allem für Septoria tritici sowie für Gelb- und Braunrost sehr günstig war.
In Beständen, die zuletzt zu Beginn der Schossphase behandelt wurden, nimmt der Befall mit Septoria und Gelbrost wieder zu. Die Witterung der letzten Tage war aber auch günstig für Fusarium graminearum.
Neben Ertragsverlusten und Qualitätseinbußen können Ährenfusariosen zu einer erhöhten Mykotoxinbelastung des Erntegutes führen. Besonders empfindlich sind die Entwicklungsstadien BBCH 61 bis 69 (Beginn Blüte, erste Staubbeutel, bis Ende Blüte).
Das Fusariumrisiko kann zwar anhand der Witterung, der Vorfrucht, der Bodenbearbeitung und der Sorte eingeschätzt werden. Allerdings entscheidet die Witterung alleine, welches Fusariumrisiko aktuell herrscht. Die anderen Faktoren können den Infektionsdruck nur verstärken oder schwächen.
Der Termin der Abschlussbehandlung ist somit nach der Witterung auszurichten. Niederschläge fördern Fusarium, Septoria, Schneeschimmel und auch Rostkrankheiten. Aus diesem Grund ist bei Niederschlägen ab Beginn der Blüte der richtige Zeitpunkt für eine Behandlung. Blühbeginn ist dann, wenn die allerersten Blütenblättchen an der Ähre zu erkennen sind. Ist die ganze Ähre voll mit Blütenblättern, ist die Blüte schon abgeschlossen.  
LLH Beratungsinfo