Weniger Betriebe bei steigender Milchleistung

Zahlreiche Ehrungen bei den Bezirkszüchtern

Kürzlich fand auf der Landeslehr- und Versuchsanstalt Hofgut Neumühle eine gemeinsame Mitglieder- und Informationsveranstaltung der Bezirkszüchtervereinigung Rheinhessen-Pfalz-Saar (BZV) und des Landeskontrollverbandes Rheinland-Pfalz-Saar (LKV) statt. Die Veranstaltung war, mit rund 50 Teilnehmern, sehr gut besucht. Dr. Jason Hayer, stellvertretender Einrichtungsleiter des Hofguts Neumühle, berichtet.

Geschäftsführer Klaus Knobloch (links) und Vorsitzender Dr. Gerd Karch (Mitte) verliehen Kammerpreismünzen und Stallplaketten an Betriebsleiter mit außerordentlichen Leistungen. Im Zuge der Veranstaltung wurden mehrere Milchviehhalter auch für das Erreichen der 100 000 Liter Marke ihrer Kühe ausgezeichnet.

Foto: Jason Hayer

Neben zahlreichen Milchviehhaltern und -halterinnen waren auch Vertreter des DLR Westpfalz, des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd e. V., der Landwirtschaftskammer, der RUW sowie der Organisationsverbände vor Ort, was für das große Interesse an den aktuellen Themen sprach.

Eingeleitet wurde die Veranstaltung nach einem Willkommensgruß des Einrichtungsleiters des Hofguts Neumühle, Dr. Christian Koch, durch Dr. Gerd Karch, dem Vorsitzenden der Bezirkszüchtervereinigung Rheinhessen-Pfalz-Saar e. V. Er berichtete unter anderem von der steigenden Milchleistung in der gesamten Milchviehbranche, aber auch unter den Mitgliedern der Züchtervereinigung. Es sei jedoch wichtig, nicht nur die Tages- oder Jahresleistung der Kühe zu betrachten, sondern viel mehr die Lebensleistung in den Fokus zu rücken. Dieser Wert stellt das Verhältnis von Lebensleistung in kg produzierter Milch zur Lebensdauer in Tagen dar. Dr. Karch erläuterte, dass dieser Kennwert eigentlich der bessere Indikator für eine erfolgreiche und insbesondere nachhaltige Milchkuh sei. In diesen Wert fließe nicht nur die gemolkene Milchmenge ein, sondern er spiegelt auch Faktoren wie eine gute Jungtieraufzucht, Gesundheit und Fruchtbarkeit sowie eine hohe Lebensdauer wider. Dieser Wert wird ebenfalls von der Bezirkszüchtervereinigung seit einigen Jahren ausgewertet und weitergegeben. Weiterhin berichtete er von der Entwicklung neuer Zuchtwerte wie dem Zuchtwert „Futtereffizienz“, der zwar bereits in einigen anderen Ländern genutzt wird, nun aber auch in der deutschen Holstein-Zucht erforscht werden soll.

 – LW 10/2024