Weniger Klagen über die Abholung von Tierkörpern
SecAnim nennt Probleme mit fehlerhaften Adressen
Im Frühjahr haben sich viele Landwirte in den nord- und mittelhessischen Landkreisen darüber beklagt, dass tote Tiere von ihren Betrieben erst nach einigen Tagen durch das zuständige Tierkörper-beseitigungsunternehmen, die SecAnim GmbH, abgeholt werden. Zudem war der telefonische Zugang für die Meldung verendeter Tiere bei dem Unternehmen zum Teil dauerhaft belegt. Der Hessische Bauernverband und die Tierseuchenkasse hatten dies bei der Sec-Anim moniert. Es gibt immer noch Klagen von Landwirten, doch die Situation hat sich offenbar entspannt. Dies hat das zuständige Regierungspräsidium in Kassel dem LW bestätigt.

Foto: Detlef Groß
Verzögerungen den Veterinärbehörden melden
Laut dem Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz müssen die Tierkörper unverzüglich abgeholt werden. Seit Juni gebe es nur noch vereinzelt Beschwerden, so das RP. Gleichwohl sollten Landwirte späte Abholungen bei den zuständigen Veterinärbehörden der Kreise melden, um reagieren zu können. Für Mitte September ist laut RP ein Gespräch mit dem Unternehmen angesetzt, um die Lage der Tierkörperabholung und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu erörtern. Das Unternehmen SecAnim, eine Tochter des Saria-Konzerns, ist seit Anfang des Jahres mit der Tierkörperbeseitigung in den Kreisen Kassel, Waldeck-Frankenberg, Schwalm-Eder, Werra-Meißner, Fulda, Hersfeld-Rotenburg, Vogelsberg, Marburg-Biedenkopf, Lahn-Dill und Gießen beauftragt.
Situation hat sich deutlich gebessert
Ein Unternehmenssprecher von Saria räumte gegenüber dem LW Fälle von verspäteten Tierkörper-Entsorgungen ein. Die Situation habe sich jedoch gebessert. Wie der Sprecher erläuterte, arbeitet das Unternehmen seit einigen Monaten mit einer speziellen Software für die Tierannahme und Tourenoptimierung. Voraussetzung sei dabei, dass die Kundendaten und insbesondere die Abholadressen korrekt hinterlegt sind. „Wir hatten in den letzten Monaten erheblichen Aufwand damit, die vom bisherigen Entsorger übernommenen Kundendaten zu korrigieren oder neu zu erfassen“, so der Sprecher. Dies sei auch der Grund dafür gewesen, dass die Mitarbeiter vereinzelt telefonisch nicht erreichbar waren. „Wir haben darauf reagiert und hatten zeitweise bis zu sieben Mitarbeiter in der Auftragsbearbeitung beschäftigt.“
Bis 6 Uhr melden für Abholung am gleichen Tag
Die eingesetzte Software ermögliche eine optimierte Fahrzeug- und Personalplanung der 500 bis 600 Abholvorgänge, die das Unternehmen nach eigenen Angaben täglich durchführt. Die Tourenoptimierung erfolge EDV-gestützt in den Nacht- und den frühen Morgenstunden. Darauf basierend erfolge dann der Fahrzeug- und Personaleinsatz. Alle Entsorgungsaufträge, die bis spätestens 6 Uhr in der Auftragsannahme erfasst worden sind, werden bei der optimierten Tourenplanung berücksichtigt, so das Unternehmen. Danach eingehende Aufträge würden für den folgenden Arbeitstag eingeplant. Für eine Meldung zum Beispiel am Freitag nach 6 Uhr bedeutet dies, dass die Entsorgung am Montag erfolgt.
Auftragsanmeldung rund um die Uhr möglich
Die von SecAnim eingeführte automatisierte telefonische Auftragsannahme ( 06508/9198 60) gewährleiste rund um die Uhr eine vollständige und zeitnahe Auftragsanmeldung. Sie werde bereits von mehr als 50 Prozent der Kunden genutzt. Kunden, die das System nicht nutzen können oder wollen, hätten nach wie vor die Möglichkeit der Tieranmeldung per Fax (06508/914332) oder per E-Mail (Tierannahme@tba.de).
CM – LW 35/2016