Weniger Mais und mehr Zuckerrüben gesät

Aktuelle Anbautendenzen für Deutschland

Die Landwirte in Deutschland haben dieses Jahr weniger Mais ausgesät als 2020. Laut den am 19. Mai vom Statistischen Bundesamt (Destatis) vorgelegten Schätzungen wurden bundesweit 417 100 ha mit Körnermais bestellt, was im Vergleich zum Vorjahr eine nur leichte Abnahme um 0,5 Prozent bedeutet. Der Anbau von Silomais und Grünmais wurde um 2,8 Prozent auf 2,23 Mio. ha eingeschränkt.

Relativ starke Veränderungen gab es laut Schätzungen des Statistischen Bundesamtes bei den jetzt ausgesäten Halmgetreidearten.

Foto: agrar-press

Uneinheitlich verlief die Entwicklung bei den Hackfrüchten. Während Zuckerrüben um 3,2 Prozent auf 398 200 ha ausgedehnt wurde, schränkten die Landwirte den Kartoffelanbau um 1,5 Prozent auf 269 500 ha ein. Relativ starke Veränderungen gab es bei den jetzt ausgesäten Halmgetreidearten. Die mit Sommergerste bestellte Fläche wurde laut Destatis gegenüber 2020 um 17,1 Prozent auf 300 900 ha zurückgenommen. Dagegen legte der Haferanbau um 15,0 Prozent auf 180 300 ha zu. Der nur eine untergeordnete Rolle spielende Sommerweizen wurde auf 27 500 ha ausgesät; das ist gut ein Drittel weniger als zur Ernte 2020. Mit Blick auf das Wintergetreide und den Winterraps nahmen die Wiesbadener Statistiker nur geringfügige Korrekturen an ihren Flächenschätzungen von Dezember vor. Die jetzigen Angaben beruhen laut Destatis auf den Mitteilungen von freiwilligen Ernte- und Betriebsberichterstattern in den Bundesländern von Mitte April 2021. Die Ergebnisse seien als vorläufige Anbautendenzen zu bewerten, so die Statistiker. Ein vollständigeres Bild werde Ende Juli 2021 mit den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung zur Verfügung stehen.

Winterweizenfläche angehoben

Die Flächenschätzung für Winterweizen als wichtigste Kulturart wurde gegenüber der ersten Erhebung auf etwa 2,84 Mio. ha angehoben (um 8 500 ha); verglichen mit 2020 entspricht das einem Plus von 3,0 Prozent. Leicht angehoben wurde auch die Schätzung zum Triticaleanbau, und zwar um 4 500 ha auf 345 900 ha, womit die Vorjahresfläche um 1,4 Prozent übertroffen wird. Die Flächenangaben für die Wintergerste sowie für Roggen einschließlich Wintermenggetreide wurden dagegen reduziert, nämlich um 22 300 ha auf knapp 1,26 Mio. ha beziehungsweise 9 800 ha auf 636 400 ha. Während die Landwirte demnach die Aussaat von Winterroggen einschließlich Wintermenggetreide gegenüber 2020 um 0,2 Prozent ausdehnten, errechnet sich für die Wintergerste ein deutliches Minus von 3,6 Prozent. Insgesamt wurde der Wintergetreideanbau zur Ernte 2021 laut Destatis aber um 0,8 Prozent auf 5,08 Mio. ha ausgeweitet. Für die Aussaat von Sommergetreide wurden 925 700 ha genutzt (6 Prozent weniger als 2020).

Fast 4 Prozent mehr Raps

An Winterraps wurde zur diesjährigen Ernte offenbar noch etwas mehr ausgesät als von Destatis im Dezember veranschlagt. Die betreffende Fläche wird jetzt auf 991 500 ha geschätzt und damit um 13 100 ha höher; das Vorjahresareal wird um 3,9 Prozent übertroffen. Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) war im Dezember von 1,0 Mio. ha bis 1,03 Mio. ha Winterraps ausgegangen. Gegensätzlich verlief die Entwicklung bei den wichtigsten Leguminosen. Das bundesweit mit Erbsen zur Körnergewinnung bestellte Areal ist im Vergleich zu 2020 um gut 17 Prozent auf 97 000 ha ausgeweitet worden. Der Anbau von Ackerbohnen wurde dagegen um 4,1 Prozent auf 56 200 ha eingeschränkt.

age – LW 21/2021