Wetthüten in Hatzbach
Schäferwettbewerb des Landkreises Marburg/Biedenkopf
Beim Leistungshüten des Landkreises Marburg/Biedenkopf am vergangenen Wochenende in Hatzbach hatte man reichlich Gelegenheit, Einblicke in die Arbeit von Schäfern zu erhalten. Unter der Organisation von Winfried Emmerich, Kreisschäfermeister und Vorsitzender des Kreisschäfervereins Marburg-Kirchhain-Biedenkopf sowie von Norbert Fett vom Fachbereich Ländlicher Raum des Landkreises erlebten über den Tag verteilt rund 1 000 zumeist fachkundige Zuschauer das Können von Schäfern und ihren Hunden im Umgang mit einer fremden Herde.
Dem Urteil der Juroren stellten sich Carmen Wiedemann aus Niederwalgern, Erich Elmshäuser aus Herborn-Seelbach, Florian Feußner aus Speckswinkel, Manfred Jauernick aus Lollar, Peter Giersbach aus Steinbach und Harald Bangert aus Korbach. Die 300 Merino-Landschafe hatte der Hatzbacher Martin Henkel, Sohn des ehemaligen Kreisschäfermeisters Paul-Heinz Henkel, zur Verfügung gestellt. Die Herde wurde bei allen Durchgängen von Thomas Wiegand, Schäfer von Martin Henkel, begleitet. Der Umgang mit einer fremden Herde stellt nach den Worten von Henkel für die Schäfer kein Problem dar. „Den Schafen ist das relativ egal, nur die für die Herde fremden Hunde können die Aufgabe etwas schwieriger machen“, erklärte er.
Schafzucht hat hohen Stellenwert im Landkreis
Im Landkreis hat die Schafzucht einen sehr hohen Stellenwert. Der Landkreis Marburg Biedenkopf ist mit mehr als 18 000 Schafen, die sich auf 407 Schafhalterbetriebe verteilen, der schafreichste in ganz Hessen. Die Rasse „Merino-Landschaf“ hat den dabei größten Anteil, gefolgt von den Rassen „Schwarzkopf“ und „Suffolk“. Auch Texelschafe, Milchschafe, Bergschafe, Rhönschafe und deren Kreuzungen sind vertreten. Seit 1987, als es 220 Schafhalter im Landkreis gab, hat sich die Zahl dieser Betriebe, die mit ihren vierbeinigen Rasenmähern unter anderem auch für den naturnahen Umweltschutz der rund 50 000 Hektar umfassende Kulturlandschaft im Landkreis verantwortlich sind, damit fast verdoppelt. „Demgegenüber hat allerdings die Anzahl der Milchviehhalter von ehemals 1 260 auf heute 220 abgenommen“, stellte Erwin Koch mit Bedauern fest.
Rahmenprogramm und Ehrung der Sieger
In der Pause unterhielten die Hatzbacher Kindertanzgruppe „Glitzergirls“ und der Frauenchor. Für selbstgebackenem Kuchen, Gegrilltem, Kafffee und kühlen Getränken wurde ebenfalls gesorgt. Am Ende siegte Carmen Wiedemann aus Niederwalgern mit 82 Punkten vor Harald Bangert aus Korbach mit 68 Punkten. Die beiden Erstplatzierten werden den Kreis beim Bezirksauscheidungshüten am 21. August in Lauterbach/Maar vertreten. Das Leistungshüten zur Ermittlung des Landessiegers wird am 17. September in Korbach zusammen mit dem diesjährigen Schäferfest stattfinden. Wieber