Wildschaden reduzieren

Mitgliederversammlung des VJE im Nassauer Land

Der Verband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer im Nassau­er Land hat in der Mitgliederversammlung in Limburg-Linter seinen Vorstand einstimmig im Amt bestätigt. Der Geschäftsführer des Landesverbandes, Björn Schöbel, informierte die Versammlung über die Entwicklung im Jagdrecht nach der Änderung des Hessischen Jagdgesetzes.

Armin Müller.

Foto: Dieter Fluck

Dem Verein im Nassauer Land gehören nach Angaben seines Geschäftsführers Theodor Merkel 73 Jagdgenossen, davon zehn aus dem Rheingau-Taunus-Kreis, und zwei Eigenjagdbezirke an. Fragen zur Vertragsgestaltung bei Neuverpachtungen, speziell zur Deckelung des Wildschadenersatzes nach oben mit der Folge, dass der Jagdpächter nur für den Wildschadensersatz bis zur gedeckelten Summe verpflichtet ist, haben Merkel im Geschäftsjahr 2010 am meisten beschäftigt. Merkel, der zugleich Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes ist, berichtete von einem zunehmenden Beratungsbedarf der Jagdgenossen. Der Geschäftsführer übte Kritik an der Verwendung der Jagdpachten, die an die Gemeinden überwiesen, aber nicht überall im Sinne der Jagdgenossen verwendet würden, sondern vielfach in den allgemeinen Haushalten untergingen. Hier sollten die Mitglieder auf intelligentere Lösungsmodelle drängen. Vorsitzender Armin Müller bekräftigte, das Jahr 2010 und das Frühjahr 2011 seien durch Neuverpachtungen ausgefüllt gewesen. „Jagdgenossenschaften, bei denen bestehende Pachtverhältnisse ausgelaufen sind, sahen sich damit konfrontiert, dass sie bei den folgenden Neuverpachtungen geringere Erlöse im Vergleich zu vorausgegangenen Pachtperioden in Kauf nehmen sollten“, sagte Müller. Dies sei in erster Linie mit der höheren finanziellen Belastung für Pächter bei steigendem Wildschadensrisiko durch Schwarzwild im Grünland und Feld zu erklären.

Müller berichtete, durch geschickte Verhandlungsführung und der Einwirkung des Verbandes sei die Deckelung zumeist kein Thema mehr gewesen. Auch die Jagdpächter hätten ein Interesse daran, dass der Wildschaden zurückgehe. Der Verbandsvorsitzende hielt die Mitglieder an, das laufende Jagdkataster in Ordnung zu halten, ansonsten seien sie im Falle von Streitigkeiten im Nachteil. Das Amt für Bodenmanagement leiste Hilfestellung.

Björn Schöbel berichtete: „Wo das Schwarzwild neue Felder erobert, dort haben wir eine ganz andere Aufmerksamkeit, zum Beispiel in Wohngebieten, Städten und auf Sportplätzen. Die entstandene Betroffenheit in breiten Bevölkerungsschichten müssen wir mehr nutzen, um die Probleme anzugehen.“ Schöbel sprach über das im Juni 2011 in Kraft getretene neue hes­sische Jagdrecht und verglich den Regelungsinhalt mit den Forderun­gen einzelner Fraktionen und Naturschutzvereinen und der Gesetzgebung in anderen Bundesländern und stellte am Ende fest: „Wir sind gegenüber anderen Ländern erheblich verschont worden. Wir sind zwar nicht mit all unseren Forderungen durchgekommen, doch hätte es schlimmer kommen können.“

Neuwahlen

Für die nächsten vier Jahre wurden der Vorsitzende Armin Müller, stellvertretender Vorsitzender Prinz Metfried zu Wied und Kassierer Helmut Eppstein einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Wiedergewählt wurden auch die Beisitzer Gottfried Hagel, Peter Weißer und Dr. Hubert Wagenbach. Für den nicht mehr kandidierenden Hans-Peter Schick wurde Günter Heckel zum Beisitzer gewählt.

Fluck