Winter- und Sommerungen im Wechsel anbauen
Regionalforum zum Thema Biogetreide in Hünfeld
Nur wenige Agrarregionen in Hessen können dem globalen Wettbewerb noch standhalten. Bietet von daher eine Umstellung auf Bio-Getreide für Landwirte, Mühlen und Bäckereien eine Einkommensmöglichkeit die sich auch lohnt? Darum ging es bei einem Agrarforum in der Hünfelder Stadthalle.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt
Für die Biogetreide vermahlende Ulstermühle in Tann in der Rhön mit ihrer über 500-jährigen Geschichte sei sowohl Regionalität ein Thema, als auch der bewusste Umgang mit Ressourcen, Energie und Umwelt, sagte Müllermeister Ralf Zinn. Er erläuterte die Verarbeitung von Bio-Getreide. Das Mehl erfreue sich einer steigenden Nachfrage. Um es stets gleichbleibend liefern zu können werden verschiedene Mehle vermischt und homogenisiert. Mit neuester Technik ließen sich sogar schimmelpilzhaltige Körner aussortieren. 1 200 Bio-Brote in 20 verschiedenen Sorten, Bio-Brötchen und Kuchen liefert die Bio-Gutsbäckerei Kragenhof bei Staufenberg täglich an 60 Filialen. Julian Merz, dessen Eltern seit 1983 den Hof ökologisch bewirtschaften, leistet dort seit einigen Jahren auch pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen um einen Wandel und Umdenken im Fruchtanbau, der Verarbeitung und Ernährung einzuleiten. Mit zehn Mitarbeitern hat sich die Bio-Gutsbäckerei entschlossen aufzuhören zu expandieren. Man müsse mit dem Gedanken „aus der Region und für die Region leben und auch selbst vorleben, wenn man etwas bewirken will.“ Die den Backwaren und Broten beigemischten Saaten bezeichnete Merz als sämtliche Bio-zertifiziert.
Man wolle die Ökomodellregion Landkreis Fulda weiterentwickeln und die regionale Wertschöpfung weiter voranbringen, so Simone Müller. Dies erfolge in verschiedenen Arbeitsgruppen, wozu sie einlud in solchen mitzuarbeiten. Laut Julian Merz sei eine nächste Aufgabe, dass die Produktionspartner Landwirt, Mühle und Bäckerei zusammenarbeiten.
Burkhardt – LW 15/2017