Winterfest der Landwirtschaft mit vielen Freunden gefeiert
Fuldaer Berufstand feiert Jahresauftakt im Propsteihaus
Vorigen Freitag fand im Propsteihaus in Fulda-Petersberg das diesjährige Winterfest der Landwirtschaft statt, veranstaltet vom Verein für Landwirtschaftliche Fortbildung Fulda mit dem Kreisbauernverband Fulda-Hünfeld, der Landjugend und den Landfrauen. Ein großes Rahmenprogramm mit Ehrungen neuer Berufsabsolventen stand im Mittelpunkt des Abends, bevor die „Holidays“ für ein paar schöne Stunden für die Familien der Landwirte mit ihren Freunden sorgten.
Beim traditionellen Winterfest der Landwirtschaft sorgten die Bäuerinnen und Bauern sowie der Berufsnachwuchs mit ihren Gästen für ein vollbesetzten Petersberger Propsteihaus. Die derzeitige wirtschaftliche Situation berge existenzielle Probleme für viele landwirtschaftliche Betriebe, stellte Martin Grenzebach, Leiter der Fachschule für Wirtschaft der Fachrichtung Agrarwirtschaft Fulda, die gemeinsam mit dem Fuldaer Verein für landwirtschaftliche Fortbildung und dem Bezirkslandfrauenverein Fulda zu der Ballnacht eingeladen hatten, fest. Die Gewinne in der hessischen Landwirtschaft gingen seinen Ausführungen zufolge im Wirtschaftsjahr 1014/15 allgemein um 42, die der Futterbaubetriebe um 49 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Leider gebe es keine Entwarnung für das laufende Wirtschaftsjahr, die Erzeugerpreise für Milch und Fleisch stünden weiterhin unter Druck, stellte Grenzebach fest. Gerade in solchen Situationen komme es auf eine fundierte Ausbildung an, denn der Schlüssel, wie man „alles bewältigt“, liege auch in der Hand eines Betriebsleiters. Es gebe laut der letzten Betriebsauswertungen zum Teil große Unterschiede zwischen den 25 Prozent der erfolgreichsten und weniger erfolgreichen Betriebe.
Schulstandort mit großem Angebot für die Landwirte
Der Landkreis Fulda biete für die Region und für Osthessen sämtliche landwirtschaftlich berufbezogenen Schulungsstätten, die Grenzebach als sehr gut ausgestattet und zudem als sehr erfolgreich herausstellte. Und was den beruflichen Nachwuchs betreffe, sei man in Hessen seit geraumer Zeit mit 450 Auszubildenden pro Jahr im „grünen Bereich“ gut aufgestellt. Besonders auch die Fachschule in Petersberg sei mit aktuell 29 Studierenden überaus gut ausgelastet. Auch erfreuten sich die Schulangebote in der Ausbildungsfachrichtung zur „Büroagrarfachfrau“ sowie zum „Landwirt im Nebenerwerb“ eines enorm guten Zuspruches. Kreislandwirt Emil Funk, der zugleich im Namen des Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes Fulda-Hünfeld, Lothar Röder, sprach, meldete in Bezug auf die Situation der ins Land gekommenen eine Million Flüchtlinge, die ernährt würden, „Verzug für den Berufsstand“ an. Zur Flüchtlingssituation merkte er an die Adresse der „besagten“ Tierschützer an, ehe diese die Landwirtschaft wegen der Haltungsbedingungen von Tieren kritisierten, sollten sie zuerst in die deren Unterkunftsunterbringung blicken und schauen, ob diese „menschenwürdig sei?“ Funk gratulierte allen Schulabhsolventen zu den bestandenen Prüfungen und dankte zugleich den Lehrkörpern sowie den Ausbildungsstätten und den Prüfungskommissionen, die sich dem Nachwuchs annahmen.
Betriebe öffnen Tore, das ist beste Öffentlichkeitsarbeit
Regelmäßig (einmal pro Monate) stellte im Vorjahr die örtliche Zeitung auf einer DoppelseiÂte landwirtschaftliche Betriebe – von der Fischzucht über die Schafhaltung, den Getreidebau sowie die Milch- und Fleischproduktion – vor. Die Serie sei in der Bevölkerung gut angekommen, so Kreisbauernverbands-Geschäftsführer Dr. Hubert Beier und dankte dazu der Redaktion. Mit großem Einfühlungsvermögen hätten sie sich den Themen angenommen und sachlich über die in ihrer Produktion unterschiedlichen Betriebe berichtet. Ebenso dankten die Redakteurinnen Hanna Wiehe und Daniela Petersen ihren Gesprächspartnern, die sie mit viel Geduld in die „landwirtschaftliche Sphäre eingeführten“. Ihre Glückwünsche zu bestandenen Prüfungen der Schülerinnen und Schüler sprach die Kreisbeigeordnete Rita Baier zugleich im Namen von Landrat Bernd Woide aus. Auch sie erwähnte den großen Preisverfall bei Fleisch und Rind sowie die „revolutionären Veränderungen“ im Agrarsektor. Mit den Worten „Lassen sie uns alle positiv in die Zukunft sehen“ ermutigte sie alle in eine Blickrichtung auf künftig bessere landwirtschaftliche Erlöse zu schauen. Dass die gute Zusammenarbeit durch einen Ballabend gestärkt werde, erhoffte sich Winfried Schäfer als Vorsitzender des Vereins für landwirtschaftliche Fortbildung Fulda in der Begrüßung. Auch die Fuldaer Bezirkslandfrauenvereins-Vorsitzende Brigitte Baumgarten hieß die Gäste und Ehrengäste der Landwirtschaft und besonders die „Ehemaligen“ von Fachschul-Jubiläumsjahrgängen – willkommen.
Fuldaer Absolventen der Landwirtschaft
Die Schüler/-in im Ausbildungsberuf Landwirt/-in an der Eduard-Stieler-Schule: Christian Abel (Langenbieber), Jakob Dimmerling (Großenlüder), Marc Engel, Andreas Mathes, Lukas Witzele (alle Fulda), Julian Fischli (Sinntal), Matthias Haas (Bruchköbel-Oberissigheim), Kevin Habermann ((Nidderau-Eichen), Julian Kaminski (Altenstadt-Enzheim), Marek Kern (Dirlos), Justus Kunkel (Neuberg), Ewald Kupsch (Kämmerzell), Markus Sippel (Korbach-Helmscheid), Janina Wagner (Gelnhausen-Meerholz) und PhilippWeindl (Battenberg/Pfalz). Mit Geschenken des Kreisbauernverbandes Fulda-Hünfeld, die deren Vorsitzender Lothar Röder überreichte, besonders geehrt wurden die Jahrgangsbesten Sebastian Stieler (Rasdorf – Note 1,55), Daniel Link (Dipperz - 1,55) und Florian Kloss (Gau-Bischofsheim – 1,65).
Nebenerwerbslandwirte ebenso geehrt
Eine Teilnahme zur Ausbildung zum Nebenerwerbslandwirt, die ebenfalls ein sehr großes EnÂgagement und Interesse am Beruf erfordert, absolvierten an der Fachschule für Wirtschaft der Fachrichtung Agrarwirtschaft Fulda 20 Teilnehmer. Es waren dies Pascal Eichler (Hilders-Simmershausen), Matthias Elm (Schlüchtern-Gundhelm), Alexander Fehl (Freiensteinau), Michael Gering (Großenlüder-Müs), Karl Herchenröder (Freiensteinau), Oliver Kirchner (Gersfeld), Matthias Klee (Eiterfeld-Reckrod), Steffen Meinhart (Freiensteinau), Fabian Nierichlo (Großenlüder-Uffhausen), Gerit Nöll (Fulda), Christoph Oswald (Schleid/Motzlar), Jens Reinhard (Großenlüder-Kleinlüder), Matthias Schmidt und Andreas Ziert (beide Tann) sowie Olaf Scholz (Haunetal-Kruspis). Hier gab es mit der Durchschnittsnote 2,15 gleich drei Klassenbeste. Es waren dies Philipp Enders (Neuhof), Markus Kimpel (Eiterfeld-Mengers) und Fabian Schnaus (Ehrenberg-Thaiden). Auf den weiteren Plätzen folgten Markus Kimpel (Eiterfeld-Mengers) mit der Note 2,2 und Ingo Alt (Fulda-Edelzell mit 2,4.
Burkhardt – LW 4/2016