Wintertriticale glänzt erneut mit Höchsterträgen

Ergebnisse der Öko-Landessortenversuche

Triticale ist eine Kreuzung aus Winterweizen und Winterroggen und kombiniert die geringe Krankheitsanfälligkeit des Roggens mit der hohen Ertragsfähigkeit des Weizens. Dabei ist Triticale aber nicht nur die Kultur für die knapperen Standorte, sondern auch auf ertragsstarken Böden kann Triticale unter Öko-Bedingungen durchaus mit den ertragsstärksten Futterweizensorten mithalten. Dies hat sie auch in diesem Jahr wieder auf den beiden hessischen Versuchsstandorten in Alsfeld-Liederbach mit durchschnittlich 93 dt/ha und in Frankenhausen mit durchschnittlich 83 dt/ha unter Beweis gestellt.

Triticale verfügt über eine sehr gute Beikrautunterdrückung.

Foto: Schmidt

Neben dem hohen Ertragspotenzial ist auch die zügige Jugendentwicklung im Frühjahr hervorzuheben. Eine rasche Frühjahrsentwicklung mit guter Bodenbedeckung und hoher Massebildung ist die Voraussetzung für einen konkurrenzstarken Bestand. Auch langstrohige Sorten tragen zu einer guten Beikrautunterdrückung bei.

Triticale mit guter Beikrautunterdrückung

Am Standort Frankenhausen erreichen die kürzesten Sorten Charme und Tributo bereits eine Wuchshöhe von 112 cm, die längsten Sorten im Sortiment (Kitesurf, Tiesto und Bicross) erreichen Pflanzenlängen von 130 cm. Trotz dieser hochwachsenden Bestände ist die Standfestigkeit bei Triticale üblicherweise kein Problem.

Selbst bei den hohen Erträgen in diesem Jahr haben sich die Sorten sehr standfest gezeigt. Bei ungünstigen Witterungsbedingungen wie vor der Ernte 2023 können aber lageranfällige Sorten wie Brehat stärker ins Lager gehen. Dies ist bei der Sortenwahl, standortabhängig zu berücksichtigen.

Reinhard Schmidt, Fachgebiet Ökologischer Landbau, LLH Kassel – LW 37/2025