Witterung bestimmt die Bestandesführung

Mikronährstoffe als Baustein für den Getreide-Ertrag

Wie bei Wachstumsreglern oder Fungiziden im Frühjahr sollte auch der Einsatz von Mikronährstoffen gezielt und situationsabhängig an den Bestand und die jeweilige Kultur angepasst werden. Andreas Hommertgen vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück informiert über Besonderheiten der aktuellen Anbausaison.

Mangan-Mangel auf einer Versuchsfläche des DLR. Die dunkleren Streifen in der Fahrspur zeigen Bereiche an, die nach Trockenheit und Frost besser versorgt sind, weil der Boden dort dichter lagert.

Foto: Hommertgen

Für das Jahr 2025 zeichnen sich zwei Besonderheiten ab, die in dieser Kombination in den letzten Jahren nicht flächendeckend aufgetreten sind. Zum einen sind die Bestände aufgrund der überdurchschnittlich hohen Boden- und Lufttemperaturen im September und Oktober stark beziehungsweise überentwickelt in die kurze Vegetationsruhe gegangen. Zum anderen hat sich die generative Entwicklung, begünstigt durch eine höhere Globalstrahlung und einen frühen Vegetationsbeginn, deutlich weiterentwickelt, als es zu diesem Zeitpunkt in den Vorjahren üblich war.

Wichtige Witterungs-Parameter für die Bestandesführung

Anders als im Jahr 2024, in dem eine ähnliche Ausgangslage herrschte, kam die Vegetation jedoch ab Ende März infolge der flächendeckenden Trockenheit nahezu vollständig zum Stillstand. Mit dem einsetzenden Regen hat die Vegetation dann jedoch aber auch sprunghaft ihren kurzzeitigen Wachstumsstellstand wieder aufgeholt. Daher ist davon auszugehen, dass die Getreidebestände auch im Jahr 2025 deutlich früher die Entwicklungsstadien BBCH 32 bis 39 erreichen werden. Allerdings werden sie aufgrund der noch nicht ausreichenden Tageslänge voraussichtlich länger im Stadium BBCH 30 bis 32 verweilen.

 – LW 19/2025