WLAN-Netze: Verschlüsseln wird zur Pflicht

Der Bundesgerichtshof hat kürzlich entschieden: Wenn jemand einen eigenen WLAN-Anschluss betreibt, ist er prinzipiell für dessen Nutzung verantwortlich – auch dann, wenn andere den Anschluss missbrauchen und zum Beispiel illegal Musik im Internet anbieten. Der Inhaber des Anschlusses, so die Richter, müsse sein Netzwerk mit einem Passwort schützen. Macht er das nicht, droht eine Abmahnung in Höhe von 100 Euro. Ein weitergehender Anspruch auf Schadenersatz bestehe jedoch nicht.
Wie aber kann man ein WLAN-Netzwerk richtig absichern? Hier einige Tipps:
Verschlüsselung einschalten: Das ist die wichtigste Methode, um ungebetene Besucher draußen zu halten. Nur wer das Passwort kennt, hat Zugriff auf den drahtlosen Internetzugang. Es gibt mehrere Arten der Verschlüsselung, einige davon gelten aber inzwischen als veraltet und unsicher. Die so genannte „WEP“-Verschlüsselung kann von versierten Hackern mittlerweile innerhalb von wenigen Minuten geknackt werden; besser sollte man daher „WPA“ einschalten. Aber selbst dort gibt es Sicherheitslücken; als bisher sicherste Verschlüsselungsmethode gilt „WPA2“.
Problem: Alle Geräte im Netzt müssen mit der Verschlüsselungsmethode klarkommen, ältere Geräte können das oft nicht. In diesem Fall sollte man zusätzliche Sicherungen einschalten.
MAC-Filter aktivieren: Jedes Gerät besitzt eine Kennnummer, die so genannte MAC-Adresse. Diese wird  weltweit nur einmal vergeben und ist ohne weiteres auch nicht zu ändern. Jedes Gerät, egal ob PC oder Internet-Radio, hat also eine individuelle MAC-Adresse. Im WLAN-Router kann man nun festlegen, dass nur Geräte mit bestimmten MAC-Adressen Zugriff auf das Internet bekommen. Das größte Problem ist es, die Nummern aller Geräte herauszufinden. Und: Auch dieser Schutz lässt sich aushebeln, steigert die Sicherheit eines WLAN-Netzwerkes aber trotzdem deutlich.
SSID-Kennung abschalten: Jedes WLAN-Netzwerk hat einen Namen, an dem man es erkennen kann. Im WLAN-Router kann man allerdings abschalten, dass dieser Name öffentlich erkennbar ist. Nur wer den Namen des Netzwerkes kennt, kann sich dann noch mit dem WLAN-Netzwerk verbinden. Auch diese Hürde kann geknackt werden – erhöht aber die Sicher­heit auch wieder ein kleines Stück.
Stecker raus: WLAN-Router sind rund um die Uhr eingeschaltet. Mit einer Zeitschaltuhr kann man das Gerät zum Beispiel während der Nacht ausschalten. Auch das erhöht die Sicherheit und spart zudem noch Strom.
Wer Zuhause einen WLAN-Router hat, die WLAN-Funktion aber nie nutzt, sollte ähnlich vorgehen und
im Router die WLAN-Funktion deaktivieren: So ändert man die Einstellungen des WLAN-Routers: Für das Netzwerk und dessen Einstellungen ist der WLAN-Router verantwortlich. Diesen gibt es meist (kostenlos) vom Anbieter des DSL-Anschlusses. Einstellen lässt sich das Gerät meist direkt per PC – man muss im Browser nur die Adresse des Gerätes angeben. Die­se besteht aus einer Kombination von Ziffern und sollte im Handbuch des Gerätes zu finden sein – teilweise ist sie auch auf dem Typenschild unter dem Gerät aufgedruckt.   Thorsten Peermann, Magnum GmbH