Wolf macht den Mutterkuhhaltern Sorgen
Jahrestreffen der hessischen Limousin-Züchter
Der seit über 200 Jahren im Familienbesitz befindliche Schreinesch Hof, den die Familie Bopper in Rodenhausen im Lahn-Dill-Bergland bewirtschaftet, war der diesjährige Treffpunkt für die Versammlung der hessischen Limousin-Züchter.

Foto: Jost Grünhaupt
Zuchtviehgeschäft läuft erfolgreich
Diese starke Präsenz in der nationalen Spitze ist wichtig für den Erfolg in der Zuchtviehvermarktung, denn neben dem erreichten Leistungsniveau ist auch die Qualität in den Rassemerkmalen von entscheidender Bedeutung. So gelang es auch dieses Jahr, mehrere Spitzentiere vom Fleischrindertag in Alsfeld in auswärtige Zuchtgebiete zu vermarkten und die seit Jahren erstklassigen Ergebnisse der hessischen Limousin-Rinder bei „Best Of“ haben in sehr positiver Weise zum Image von „Limousin Hessen“ im überregionalen Vergleich beigetragen.
Natürlich hornlose Rinder liegen im Trend
Mit einem inzwischen deutlich gesteigerten Angebot an natürlich hornlosen Tieren, bei denen auch mehrfach absolute Spitzenexemplare vertreten waren, hat die Attraktivität des Auktionsangebotes deutlich zugenommen und die in zahlreichen Betrieben festzustellende Entwicklung wird diesen Trend deutlich unterstützen. Sicher wird Hessen mittelfristig zu den Regionen zählen, in denen neben erstklassigen Tieren mit natürlicher Hornlosigkeit auch weiterhin Top-Genetik der klassischen Zuchtrichtung angeboten wird. Dass dieser Weg auch im überregionalen Vergleich sinnvoll ist, unterstreichen die aktuellen Entwicklungen am Zuchtviehmarkt.
Internetzugang „Netrind“ ist aufgebaut
Ländliche
Familienberatung
Bei familiären, wirtschaftlichen und finanziellen Problemen sind MitarbeiterinÂnen und Mitarbeiter der Ländlichen Familienberatung zu erreichen. Kontakt: Familie und Betrieb, Elisabeth-Seitz-Straße 16, in 34613 Schwalmstadt-Treysa, Telefon 06691/23008.
LWWeitere wichtige Entwicklungen aus dem Bereich der Datenverarbeitung wie der inzwischen weitgehend abgeschlossene Aufbau eines Internetzuganges für Fleischrinderzüchter unter dem Titel „Netrind Fleischrinder“ oder die jetzt veröffentlichten offiziellen Zuchtwerte für deutsche Bullen in der französischen Datenbank unter dem Begriff „Interbeef“ sind weitere wesentliche Punkte für die Limousin-Zucht in Hessen. Wenn dann zahlreiche Bullen in der in Frankreich publizierten Liste mit gut abgesicherten, bestens konkurrenzfähigen Daten vertreten sind, wird dies sicherlich zu einer weiteren positiven Entwicklung für Limousin aus Hessen beitragen.
Nachzucht mit sehr guten Rassemerkmalen
Nachdem Ulrike und Hans-Walter Bopper die Entscheidung getroffen hatten, ihre über Jahrzehnte hinweg erfolgreiche Milchviehhaltung einzustellen und das Grünland über FleischÂrinder nutzen zu wollen, stand die Festlegung der dafür geeigneten Rasse an. Eine aus heutiger Sicht sehr günstige Konstellation ergab, dass zu diesem Zeitpunkt auf dem bekannten Zuchtbetrieb Beilstein aus Welterod eine Bestandsreduzierung anstand und so konnte die Familie Bopper aus einer bestens selektierten Herde Kühe hoher Qualität erwerben. Dieses wurde auch bei der Besichtigung der Herde auf der Weide deutlich und die Kühe sowie der Herdenbulle Unesco, ein Ulys-Sohn, zeigten einen herausragenden Standard mit sehr viel Breite, Tiefe und besten Rassemerkmalen. Die größere Zahl des bisher angefallenen Zuchtviehs wurde ab Hof oder über Auktionen zur Zucht vermarktet und die hervorragende Qualität der vorhandenen weiblichen Nachzucht könnte manchen Besucher motiviert haben, in einigen Monaten nach der Verfügbarkeit zu fragen.
Herdenschutz auf der Weide wird zum Thema
Im Zuge der Weidebesichtigung brachte Hans-Walter Bopper seine Sorge zum Ausdruck, dass sich die Mutterkuhhaltung in den hessischen Mittelgebirgslagen durch das zu erwartende Auftreten von Wölfen zunehmend erschweren wird und seine Herde in den letzten Monaten mehr als einmal Verhaltensweisen gezeigt hat, die im Zusammenhang mit dem Auftreten von großen Beutegreifern vorkommen können.
Grünhaupt, LLH Kassel – LW 30/2017