Worauf es beim Landtourismus ankommt
LLH-Seminar über „Sitzplätze im Außenbereich“
Im vergangenen Monat fand im Alsfelder Landwirtschaftsamt zum Thema „Sitzplätze im Außenbereich – ein Erfolgsfaktor“ mit rund 40 Teilnehmern die letzte Veranstaltung der Reihe „Zeigen Sie Profil“ statt, in der das LLH Beratungsteam Landtourismus, Erwerbskombinationen landwirtschaftlichen Unternehmen mit dem Betriebszweig Urlaub auf dem Bauernhof oder ländliche Gastronomie Ideen und Anregungen zur Verbesserung ihrer Angebote vorstellt.
Passend zum Betriebscharakter
Bei der Planung von Sitzplätzen im Außenbereich seien verschiedene Aspekte zu berücksichÂtigen. Zunächst müsse geklärt werden, für wie viel Personen beispielsweise ein Sitzplatz einÂgeÂrichtet werden solle. Die GrundÂfläche für einen Tisch und sechs Sitzgelegenheiten erfordere ein Maß, dass auch das Zurückschieben eines Stuhles vom Tisch berücksichtige, wobei zusätzlich zum Tisch pro Sitzreihe etwa 1,20 m Breite einzurechnen sei.
Für die Gestaltung der Grundfläche würden in den Baumärkten zahllose Materialien angeboten. Grundsätzlich sei das Material zu empfehlen, dass vor Ort bereits vorhanden sei, wie zum Beispiel Natursteinpflaster. Aber auch Holz, Rasen, Kies oder Häckselgut könnten Verwendung finden. Eine leichte Verlegung böten Betonpflaster oder Betonplatten. Regelmäßige Muster könnten sich allerdings auf das Ambiente des Platzes nachteilig auswirken. Zur Begrenzung des Sitzplatzes bestehen ebenfalls vielfältige Möglichkeiten. Eine geschlossene Wand kann beispielsweise auch durch einen Brennholzstapel entstehen. Auch Erdwälle und Pflanzungen erfüllen entsprechende Effekte, wobei heimischen Pflanzen der Vorzug gegeben werden sollte.
Blick auf Haus und Hof
Vom Haus abgerückte Sitzplätze können unter Umständen einen schönen Blick auf Haus und Hof freigeben. Sitzplätze, die isoliert im Gelände angelegt wurden, werden von den Gästen in der Regel allerdings nur ungern angenommen. Pflanzungen mit Hecken und Sträuchern entwickeln ihre ganze Pracht häufig erst im dritten bis fünften Jahr. Wenn nicht häufig zurückgeschnitten werden soll, muss bereits bei der Pflanzung auf genügend Abstand zueinander und zum Sitzplatz geachtet werden. Weitere wichtige Aspekte für den Sitzplatz sind Sonne und Schatten sowie Sicht-, Lärm-, Wind- und Wetterschutz.
Räther gab außerdem Entscheidungshilfen für die richtige Wahl von Gartentischen und -stühlen. Die sehr günstigen Plastikmodelle sind meist auf maximal 80 kg Körpergewicht ausgelegt und meist nach einer Saison nicht mehr zu verwenden. Klappstühle aus Metallrahmen und Holzsitzflächen kosten in der Anschaffung mit etwa 35 Euro rund das Dreifache, halten allerdings auch wesentlich länger. Handwerklich geschickte Anbieter sollten sich selbst kreativ bei der Erstellung passender Möbel, Begrenzungen und Accessoires betätigen. Beste Holzsorten für die Verwendung im Außenbereich seien nicht oder wenig harzende Nadelgehölze wie Lärche, Douglasie und außerdem Rubinie, die dauerhafter als Eiche sei, aber dreimal so schnell wachse. Bei Hölzern im Außenbereich sollte direkter Bodenkontakt vermieden werden. Der Garten- und Landschaftsbauexperte schlägt vor, Holzbänke einfach auf Steine zu stellen.
Heimische Bepflanzungen
Generell sollten Sitzplätze auf Bauernhöfen mit passenden Bauernhofaccessoires ergänzt werden und heimische Bepflanzungen aufweisen. Dies erwarte der Gast. Exotische Stauden, Sträucher und Bäume störten ein bäuerliche Ambiente und seinen allenfalls punktuell zulässig. Auf die Frage, welche Pflanzen zu empfehlen seien verwies der Referent auf eine Internetseite (www.baumschulebruns.de), die Listen mit geeigneten heimischen Gehölzen bereithalte. Abschließend führte Räther an Bildbeispielen häufige Fehler bei der Anlage von Außensitzplätzen vor und zeigte, wie sie mit wenig Aufwand behoben werden können. Dr. Hildebrandt, LLH