Wuchsregulierung in dichten Getreide-Beständen

In Gunstlagen des LW Gebietes befinden sich viele Getreidebestände schon im Stadium „Mitte bis Ende Bestockung“. In dünnen, spät gesäten Beständen, die sich in BBCH 25-29 befinden, ist der Einsatz von 0,6-1,0 l/ha CCC möglich (nicht in Gerste), um die Seitentriebbildung zu fördern und den Bestand zu harmonisieren.
Viele Weizenbestände stehen allerdings sehr dicht, sodass eine weitere Förderung der Seitentriebe nicht ratsam ist. Grundsätzlich sollte in dichten Beständen vor der Schossphase keine Wuchsregulierung stattfinden. Stattdessen sollte dann in BBCH 31 eine gezielte Einkürzungsmaßnahme erfolgen.
Wer dennoch vor dem Schossen reagieren möchte, kann in dichten Weizenbeständen statt CCC das Präparat Moddus Start anwenden (250g/l Trinexapac-ethyl; Solo-Aufwandmenge WiWeizen 0,3 l/ha in BBCH 25-30; bei Mischung mit Herbizid 0,2 l/ha). Laut Hersteller kürzt dieses Mittel die Pflanzen ein, ohne die Seitentriebbildung weiter zu fördern. Gleichzeitig soll der Feinwurzelanteil erhöht werden, wodurch die Nährstoff- und Wasseraufnahme verbessert wird.
Mischungen mit Herbiziden sind grundsätzlich möglich, jedoch dürfen keine Abbrenner (z.B. Oratio, Artus u.a.) zugemischt werden. Bei Mischungen mit anderen Herbiziden oder Herbizidkombinationen sind keine weiteren Zusätze wie Spurennährstoffe oder Formulierungshilfsstoffe hinzuzufügen.
Wachstumsregler sind grundsätzlich nur einzusetzen, wenn das Wachstum der Pflanzen deutlich begonnen hat und neue Wurzelmasse gebildet wurde (erkennbar an weißen Wurzeln).  
RP Gießen, Pflanzenschutzdienst