Zuchtstuten beurteilen in Theorie und Praxis

Jungzüchter-Workshop des Pferdezuchtvereins Nordhessen

Der Pferdezuchtverein legt Wert auf eine intensive Förderung der Jugendarbeit. Daher waren Ende März Birgit Deecke vom Hannoveraner Verband und Pferdewirtschaftsmeister Frank Kannegießer vom Pferdezuchtverein Nordhessen eingeladen, um die Jungzüchter fortzubilden.

Im Bild sind die am Workshop beteiligten Jungzüchter zu sehen mit Birgitt Deecke, Frank Kannegießer und den Vorstandsmitgliedern: Harald und Renate Schultze, Heike Manikowski, Stefi Knob und Albrecht Wetekam.

Foto: Renate Schultze

Seit 20 Jahren betreibt Deeck bereit die Jungzüchterarbeit. Pferdewirtschaftsmeister Frank Kannegießer ist war einige Zeit im Landgestüt Dillenburg tätig. Da ein Teil der Jugendlichen zum ersten Mal an der Fortbildung teilnahm, berichtete Deecke zunächst über die Jungzüchterarbeit im Hannoveraner Verband. Anschließend erfolgte ein ausgiebiges Training.

Was zur Leistungsprüfung gehört

Begonnen wurde mit der Pferdebeurteilung und dem „Mus­tern.“ Um das Training intensiver zu gestalten, wurden die Teilnehmer entsprechend ihres Wissensstandes in drei Gruppen eingeteilt. Die Fortgeschrittenen übten sich unter Anleitung von Frank Kannegießer in der Pferdebeurteilung. Ihnen wurde anschaulich am Pferd gezeigt, was von einer Zuchtstute bei der Stutenleistungsprüfung im Körperbau verlangt wird. Kannegießer berichtete über Erfahrungen als Pferdewirtschaftsmeister, gab Tipps und legte den Teilnehmern nahe, was notwendig ist und worauf geachtet werden muss beim Körperbau eines modernen Reitpferdetyps. Eine moderne Dressurstute: Ausdrucksstark, gut bemuskelt, harmonisch, die über passende Größe verfüg­te stand den jungen Pferdeexperten zur Verfügung. Abschließend befanden die beteiligten Jungzüchter, dass diese Stute über ein gutes Funda­ment sowie lockere und ergiebige Bewegung verfügt.

Grundlagen des Musterns

Die zweite Altersgruppe von 13 bis elf Jahren und die Jüngsten 8 bis zehn Jahren wurden zeitgleich in die Grundlagen des Musterns auf der Dreiecksbahn eingeführt. Bevor die Teilnehmer mit dem Pony demonstrierten, wie gut sie den Vortrag verfolgten, wurde mit Übungen dar­gestellt wie es nachher mit Pony aussehen sollte. Es folgte die dritte Station, die Theorie im Reiterstübchen. Nach einem fachkundigen Vortrag, mussten Fragebögen ausgefüllt werden, um den Wissensstand der Jungen und Mädchen zu prüfen. Schließlich folgte das Herausbringen eines Schaupferdes im Stall. Deecke führte die Jugendlichen in die Beurteilungskriterien ein und demonstrierte, wie Mähne und Schweif schaugerecht frisiert und eingeflochten werden. Erst wurde sich aufgewärmt, bevor sich die Jungzüchter ans Werk machen durften. Jeder Teilnehmer hatte die Gele­genheit, unter Deeckes kriti­schen Blicken Zöpfe zu flechten. Die Jugendlichen hatte viel Spaß und steigerten sich im Laufe der Fortbildung. Etwas erschöpft von der Informationsflut des Tages klang der Workshop in der Reiterstube aus. Schultze/pzn