Zuversicht ist der aktuelle Leitgedanke des MBR

Jahresversammlung in Niederhausen

Mit „Wir schauen nach vorne“ gab Hans-Dieter Bißbort, Vorsitzender des Maschinen- und Betriebshilfsrings (MBR) Südwestpfalz-Kaiserslautern, in der Jahresversammlung die Richtung vor. Arthur Dressler war für das LW vor Ort.

Der Maschinen- und Betriebshilfsring Südwestpfalz-Kaiserslautern generiert nur einen kleinen Teil seines Umsatzes mit Saat oder Ernte.

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Es bringe nichts, sich wegen gravierender politischer Fehlentscheidungen frustrieren zu lassen. Um Einkommen für die Mitglieder zu sichern, werde der Ring weiterhin attraktive Angebote offerieren. Geschäftsführerin Christiane Seegmüller erinnerte an die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Zusammen mit Thomas Schoch vom DLR Westpfalz seien Infoveranstaltungen zur Maiszünslerbekämpfung und Düngerbedarfsermittlung durchgeführt worden. In Verbindung mit dem Landesverband habe man begonnen, ein Netzwerk von Sencrop-Wetterstationen aufzubauen. Zehn Stationen seien aktuell im Einsatz.

„Zu Jahresende hatte der Ring 386 Mitglieder, die 21 595 Hektar Fläche bewirtschafteten", informierte Seegmüller. Für die gewerbliche Tochter des MBR, die Agrar Service Dienstleistungen Landwirtschaft und Umwelt GmbH (ASDLU), wurden insgesamt rund 2,5 Millionen Euro als reiner Umsatzerlös verbucht. Die Haupteinnahmen stammten aus dem Verkauf von Diesel, Heizöl und Betriebsstoffen, dem Winterdienst, der Grüngutverwertung und der Verwertung von Klärschlamm. „Wir haben wieder gut gewirtschaftet“, kommentierte Bißbort den Jahresabschluss von 6 013 Euro. Gastreferent war Peter Pickel, Leiter des John Deere European Technology Innovation Centers in Kaiserslautern. Er stellte klar, dass in der Landwirtschaft die E-Mobilität noch in den Kinderschuhen stecke. Das größte Problem sei, die Energie auf die Fahrzeuge zu bringen. Beim neu entwickelten GridCON-Traktor komme die Energie nicht von einem Akku, sondern von einem autonom fahrenden Kabeltraktor. Das bis zu 1000 Meter lange Kabel wird bei der Fahrt automatisch geführt. Ein 250 PS-Traktor müsste eine zehn Tonnen schwere Batterie mitführen, um bei Schwerarbeit acht Volllaststunden ohne Nachladung zu bewerkstelligen. Um eine Emissionsreduzierung von Treibhausgas, geschuldet dem Dieselkraftstoff, schneller zu erreichen, gelte es, sich Gedanken über dieselähnliche Biokraftstoffe wie Biodiesel, hydriertes Pflanzenöl oder reines Pflanzenöl zu machen. Bei einer Produktionsfläche von 16 Mio. Hektar würden 1,1 Mio. Hektar der landwirtschaftlichen Nutzfläche ausreichen, den gesamten Kraftstoffbedarf durch die Alternativen zu decken. John Deere forsche mit mehreren Partnern an Vielstoff (Multi Fuel)-Motoren. Eine Hürde sei die Gesetzgebung. Dieselmotoren würden nicht mit anderen Kraftstoffen zertifiziert. Pickel: „Was kommt, weiß niemand. Sicher ist, vieles hängt von der Politik ab.“

Arthur Dressler, LW – LW 18/2024