Die Ausbildungsstelle muss passen
In den kommenden Jahren kann es allerdings für viele Betriebe schwieriger werden, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen. Die Gründe hierfür liegen in den stark gesunkenen SchulabgängerÂzahlen aufgrund der demografischen Entwicklung, der verstärkten Neigung der Jugendlichen zu akademischer Bildung sowie den zunehmenden sogenannten Passungsproblemen auf dem Ausbildungsmarkt. Diese beziehen sich darauf, dass die AusbildungsÂanÂgebote der Betriebe und die Ausbildungswünsche der Jugendlichen stärker auseinanderdriften. So werden beispielsweise längere Arbeitszeiten eher akzeptiert, wenn es dafür einen Zeit- oder finanziellen Ausgleich gibt. Bei der Stellenbesetzung sollten sich beide Seiten zudem von stereotypen Rollenmustern lösen: Frauen als Landwirtin oder FachÂkraft Agrarservice? Ja, das kann durchaus passen.
Auch die Erreichbarkeit des Ausbildungsbetriebes spielt bei der Berufswahl eine Rolle. Kann der Betrieb aufgrund von fehlendem öffentlichen Nahverkehr von dem Bewerber (viele sind unter 18 Jahren und haben weder Führerschein noch Auto) nicht erreicht werden, passt man leider nicht zusammen. Ein Schlafplatzangebot kann hier Abhilfe schaffen.
Da immer mehr Auszubildende nicht aus der Landwirtschaft stammen, ist es für die FachkräfteÂsicheÂrung umso wichtiger, die Grünen Berufe gut zu bewerben, damit sie von den Jugendlichen bei der StelÂlenÂsuche wahrgenommen werden. Immerhin gibt es 326 anerkannte Ausbildungsberufe, unter denen sie wählen können. Mehr zum Thema in Hof & Familie.
Stephanie Lehmkühler – LW 14/2018