Alle Bullen zu einem stolzen Durchschnittspreis verkauft

Viele Holsteinfärsen gingen nach Belgien und Luxemburg

Im Wechsel zur Färsenschau fand in diesem Jahr anlässlich des Beda-Marktes kürzlich die Zuchtviehversteigerung in Bitburg statt. Der Versteigerungskatalog war gut bestückt und unter den Verkaufsangeboten waren eine Reihe sehr interessanter Zuchttiere. Die Auktionshalle war voll besetzt, wenn auch nicht nur mit Käufern, denn im Rahmen des Beda-Marktes finden sich auch immer wieder eine ganze Reihe Interessenten ein, die das Geschehen im Ring miterleben wollen. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass jedes dritte Verkaufstier für Kunden in die befreundeten Nachbarländer Belgien und Luxemburg verladen werden konnte.

Spitzenrind der Auktion und Mitglied der Sonderkollektion war die Mahuva-Tochter der Stefan und Matthias Zens Gbr, Musweiler, die für 2 100 Euro nach Belgien zugeschlagen wurde.

Foto: Schulte

Bereits am frühen Morgen fanden sich zahlreiche Interessenten zur Körung im geschmückten Auktionsring ein. Sie verfolgten aufmerksam die Urteile der Körkommission und ließen bereits erkennen, dass Deckbullen an diesem Auktionstag gefragt sein werden. Die Gebote bei der Versteigerung kamen zügig, so dass Auktionator Mathias Mertes bei den Deckbullen ein leichtes Spiel hatte. Der Jüngste des Tages, MAX Mevino, erzielte für seinen Besitzer Stefan Marxen aus Dingdorf den erfreulichen Tageshöchstpreis mit 2 900 Euro. Bei der Körung hatte dieser Bulle berechtigterweise Tageshöchstnoten erhalten und die Blicke auf sich gezogen. Der Vater Matisse Red ist ein hervorragender rotbunter Exterieur-Vererber, der alles an seinen Sohn weitergegeben hat. Die Selayo-Mutter ist mit 86 Punkten bewertet und hat in der Höchstleistung über 11 000 kg Milch produziert und das bei satten 3,5 Prozent Eiweiß. Großmutter MAX Andrea ist eine bekannte Faber-Schaukuh mit ebenfalls 86 Punkten. Sie hat sogar sechs Laktationen geleistet und dies bei weit über 13 000 kg Milch mit deutlich über 3,5 Prozent Eiweiß. Ein Bulle, bei dem man sich mehr nicht wünschen kann und der seinen Einsatz nun im Eifelkreis Bitburg-Prüm haben wird.

Die weite Anreise hat sich gelohnt

Der zweite Tagessieger mit 2 400 Euro hatte ebenfalls sehr hohe Körnoten, aber eine längere Anreise als der Vorgenannte. Denn der bekannte Züchter Thomas Wiethege aus dem sauerländischen Halver war mit zwei sehr interessanten rotbunten Bullen nach Bitburg gereist. WIT Ditos ist ein Defiant-Sohn aus einer EX 91 Punkte hochbewährten und bekannten Schaukuh Rosanne, sie ist eine Advent-Red-Tochter, die in Züchterkreisen sehr bekannt ist. Sie entstammt aus einer bekannten amerikanischen Kuh-Familie. Rosanne hat bereits vier Laktationen Milch produziert und hierbei fast 14 000 kg in der Höchstleistung. Diesen schicken, ebenfalls rotbunten Bullen ersteigerte ein Züchter aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm. Preislich folgte mit 1 900 Euro ein schwarzbunter Beemer-Sohn, KhW Bedago, aus dem Zuchtstall der Familie Kreutz aus Wilsecker. Bedagos Lonar-Mutter und Shottle-Großmutter sind beide mit 86 Punkten eingestuft und haben ein sehr gut abgerundetes Leistungsprofil. Die Mutter leistete über 13 000 kg Milch mit deutlich über 3,5 Prozent Eiweiß, und auch die Großmutter steht bereits in der sechsten Laktation mit über 12 000 kg und glänzt mit 3,7 Prozent Eiweiß. Alles Werte, die Bullenkäufer begeistern und auch er kommt zum Deckeinsatz bei einem Züchter im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Aufgrund der guten Qualität der Bullen und der regen Nachfrage konnten alle Bullen zugeschlagen werden und dies zu einem stolzen Durchschnittspreis von 1 750 Euro.

Starke Auslandsnachfrage

Bis auf einen Bullen wurden alle von heimischen Kunden ersteigert, bei den abgekalbten Holsteinfärsen war das ganz anders. Fast jede Zweite trat die Reise nach Belgien oder Luxemburg an. Speziell für diese BEDA-Markt Auktion hatte der bundesweit bekannte Holsteinzüchter Matthias Zens aus Musweiler eine eigene Kollektion zusammengestellt. Aus dieser Kollektion kamen dann auch erwartungsgemäß alle drei Preisspitzen. Den preislichen Start machte mit 2 100 Euro im Zuschlag eine extrem elegante, schicke Mahuva-Tochter, ZS Enzian, aus der mit 85 Punkten bewerteten Lonar-Mutter, die in der Höchstleistung fast 15 000 kg Milch geleistet hat. Die Großmutter dieser tollen Holsteinfärse ist eine Topspin-Tochter, die sogar 88 Punkte für ihr tadelloses Exterieur erhalten hat. Die Färse selbst zeigt bereits heute, dass sie ihrer Mutter in nichts nach steht, denn ihre aktuelle Tagesleistung liegt bereits bei 40 kg Milch. Ein zuchtbegeisterter Milchviehhalter aus Belgien sicherte sich diese hoffnungsvolle Jungkuh.

Preislich folgte mit 1 950 Euro im Zuschlag eine sehr hoffnungsvolle Aftershock-Tochter aus einer ganz tiefen, allerbesten Kuhfamilie. ZS Labelle ist keine Geringere als die Enkeltochter aus der RUW-weit bekannten ZS Goldqueen. ZS Goldqueen ist eine Goldwin, die mit 92 Punkten exzellent eingestuft wurde und bereits als Färse Siegerin der RUW-Färsenschau in Krefeld wurde. Ihren größten Erfolg feierte ZS Goldqueen aber auf der RUW-Schau 2011 in Hamm, wo sie zum Grand Champion gekürt wurde. Diese junge Aftershock-Färse hat bereits mit 23 Monaten gekalbt und zeigte ihr enormes Entwicklungspotenzial. Ein Züchter aus Hessen sicherte sich den Einstieg in diese glorreiche Kuhfamilie. Ein weiterer belgischer Züchter ersteigerte für 1 800 Euro ZS Fancy, eine Gold Chip-Tochter aus der Zens-Kollektion. Mit gerade einmal 22 Monaten gekalbt, liegt die Tagesleistung schon deutlich jenseits der 30 kg, und diese schicke Holsteinfärse hat ein enormes Potenzial. Sie entstammt einem tiefen Kuhstamm, der in Deutschland in den 90er Jahren für Furore sorgte. Denn hier steht als Stammmutter die in den 90er Jahren aus Frankreich importierte Ugela Bell-Tochter Finabel. Viele werden sich noch an diese Zuchtkuh erinnern, die zahlreiche Nachkommen in Deutschland hat. Einige Nachkommen konnten auf großen Tierschauen siegen.

Nächste Zuchtviehauktion am Donnerstag, dem 13. April

Die nächste Zuchtviehauktion in Bitburg findet am Donnerstag, 13. April statt. Anmeldeschluss ist am Montag, 27. März. Anmeldungen: 06569/ 9690-0, Fax /9690-99, HReifer@ruweg.de, www.ruweg.de.

Grebener, ruw – LW 13/2017