Der Duft des Südens
Kräuter als Dufterlebnis und Augenweide
Kräuter sind sehr vielfältig und abwechslungsreich. Sie sind sozusagen echte Allroundtalente. Kein Wunder, dass sie sich zunehmend größer werdender Aufmerksamkeit erfreuen. Nicht nur Mediziner, Gärtner und Köche, sondern auch Floristin Kirsten Schuff aus Heidelberg hat sich von dem „trendigen Grünzeug“ entzünden lassen und zeigt Ihnen, wie Sie südländisches Flair in Küche und Garten holen können. Kräuterkissen können, verschieden befüllt, unterschiedliche Wirkung entfalten.

Foto: Engbarth-Schuff
Die meisten Kräuter stammen ursprünglich aus sehr warmen Gegenden. Deshalb sollte ein sonniger Platz ausgesucht werden. Es gibt aber auch Artgenossen, die im Halbschatten gedeihen. Grundsätzlich sind sie äußerst genügsam und erfordern keine besonderen Pflegemaßnahmen. Kräuter verbessern und verschönern uns nicht nur als Geschmacks- und Duftstoffe sowie durch ihre heilende Wirkung das Leben, sie sind auch mit ihren frischen Farben ein wahrer Augenschmaus. Die vielseitige Verwendung, sei es in der mediterranen Küche, als Heilkräuter im Tee, im Badewasser, als Duftspender sowie zum Sträußchen oder Kranz verarbeitet, zeichnet sie als absoluten Allrounder aus.
Bepflanztes Sieb als Kräuterschale
Benötigt wird ein altes Aluminiumsieb aus Omas Zeiten. Der eine oder andere mag dies bei den Eltern im Keller oder Speicher noch finden, ansonsten lassen sich solche Raritäten auf dem Flohmarkt ergattern. Eine Drainage ist nicht nötig, denn unser Gefäß hat ja Löcher. Die leicht vorgedüngte Erde einfach in das Sieb füllen und die verschiedenen Kräuter einpflanzen. Gießrand nicht vergessen. Sollten Sie andere Gefäße verwenden, wie zum Beispiel Töpfe oder Schalen, müssen unbedingt Löcher gebohrt werden. Es darf sich keinesfalls Staunässe bilden. Das nehmen einem sogar anspruchslose Pflanzen übel.
Besonders witzig sind die Namensstecker aus Gabeln. Einfach Pappschildchen beschriften und den jeweiligen Pflanzen zuordnen. Zur Dekoration kann man zum Schluss noch Knoblauchknollen oder kleine Peperoni auf das Erdreich legen. Kräuterschalen oder andere Gefäße finden auf jedem Balkon oder Fensterbrett ein Plätzchen. Die aromatisch frischen Pflanzen ohne chemische Zusatzstoffe sollten in Küchennähe wachsen, damit man immer zugreifen kann.
Kräuterkissen helfen gegen Vieles
Das mit Lavendel gefüllte Herzchen duftet nicht nur gut, es hat auch heilende Wirkung. Es wirkt beruhigend, lindert Magen- und Darmbeschwerden und vertreibt ebenso lästige Insekten. Aus Pappe schneidet man die gewünschte Herzform aus und überträgt diese auf den ausgesuchten Stoff. Alter Leinenstoff eignet sich besonders gut. Er ist von seiner Struktur her sehr grob und passt somit zur Verarbeitung. Es wird nichts gesäumt, sondern nur zugenäht. Das ist nicht schwer. Die zugeschnittenen Stoffherzen so aufeinander legen, dass die schönen Seiten nach außen zeigen. Dann mit der Nähmaschine zunähen. Zum Einfüllen des Lavendels am Ende eine Öffnung von circa drei bis fünf Zentimetern lassen. Danach die Öffnung schließen. Wer keine Maschine hat, kann das natürlich auch mit der Hand nähen.Wer die Herzen aufhängen möchte, kann Wickeldraht um einen Bleistift spulen. Den abgeschnittenen Draht wie eine Ziehharmonika auseinanderziehen, einige Perlen auffädeln und am Stoff befestigen. Schon hat man eine pfiffige Aufhängung.
Die Herzen können natürlich mit unterschiedlichen Kräutern zu verschiedenen Anwendungsbereichen gefüllt werden.
Durch Körperwärme oder leichtes Erwärmen in der MiÂkrowelle entfalten sich die Wirkstoffe besonders gut. Ebenso wird durch leichtes Aufreiben der Duft wieder aktiviert. Mit dieser kleinen Geschenkidee kann man mit Sicherheit nicht nur Kräuterfans erfreuen.
Kräuterkranz passend zur Sommerparty
Der duftende Kräuterkranz ist ein echtes Aromaerlebnis und außerdem ein tolles Dekorationselement für den schön gedeckten Tisch beim Grillfest oder zur Sommerparty. Geeignete Kräuter sind: Salbei, Rosmarin, Lavendel, Thymian, Oregano, Pfefferminze, Schafgarbe und Lorbeer, um nur einige Beispiele zu nennen. Grundsätzlich gilt: Erlaubt ist, was gut duftet und gefällt.
Als Unterlage braucht man einen Strohrömer, den es im Bastel- oder Blumenladen gibt. Man kann aber auch einen eigenen Rohling anfertigen. Hierfür diverse Zweige oder biegsame Äste zu einem Kreis formen und anschließend mit Heu oder Stroh so umwickeln, das eine feste Unterlage entsteht.
Bevor man mit dem Binden beginnt, ist es ratsam, die Kräuter zu sortieren und zu kleinen Sträußchen zusammenzufassen. Wickeldraht wird an der Unterlage so befestigt, dass anschließend von außen nach innen gewickelt werden kann. So können die bereits gelegten Bündel immer gut festgezogen und zwischenzeitlich neue Sträußchen vorbereitet werden, ohne dass alles verrutscht.
Beim Binden auf gute Stabilität achten, da die frischen Kräuter beim Eintrocknen schrumpfen. Die inneren Bündel eng und die Äußeren etwas aufgelockerter an der Unterlage befestigen. Das ist wichtig, sonst sieht man am Ende kein Loch mehr und hat dann eher einen Teller anstelle eines Kranzes.
Fast am Ende angekommen, bindet man mehrmals um die Sträußchen, schneidet den Draht ab und befestigt ihn gut an einem Kräuterstiel. Jetzt muss die Lücke zwischen den letzten Sträußchen und dem Anfang geschlossen werden. Hierfür kleine Bündel mit Steckdraht andrahten und in Binderichtung unter die ersten Bündel schieben. Genauso kann man vorgehen, wenn sich irgendwo noch eine Lücke eingeschlichen hat. Kleine Zwiebeln oder Knoblauchzehen geben am Ende noch etwas Pfiff.
Wer es etwas exotischer mag, kann Peperoni oder Ingwerknollen mit einarbeiten. Für Hobbyköche und Kräuterliebhaber ist dieser Kranz ein absoluter Höhepunkt.

Foto: Engbarth-Schuff