Gegen den Durst

Alkoholfreies Weizen löscht den Durst erfrischend und kalorienarm

Seit Jahren trinken die Deutschen immer weniger Bier. Eine Sorte aber widersetzt sich dem Trend: alkoholfreies Bier, besonders Hefeweizen ohne Alkohol. Es löscht den Durst erfrischend und ist dabei ähnlich kalorienarm wie Apfelschorle. Der Markt wächst. Die Stiftung Warentest hat 20 alkoholfreie Weizen getestet: Mehr als jedes Zweite war „gut“.

Für Kalorienbewusste: Die getesteten alkoholfreien Weizenbiere enthielten im Durchschnitt rund 23 Kilokalorien pro 100 ml, rund 40 Prozent weniger als alkoholhaltige Weizenbiere. Je nach Marke schwankt der Kaloriengehalt jedoch. Daher: Werfen Sie einen Blick auf die Inhaltsangaben!

Foto: berwis/pixelio

Graf Arco und Schönbuch nannten die Warentester dagegen „mangelhaft“, denn die Biere enthielten lebende Milchsäurebakterien. Die Brauer können sie zwar einsetzen, um die Würze zu säuern, im fertigen Bier sollten aber keine lebenden Milchsäurebakterien enthalten sein. Sie können das Bier verderben, denn sie wandeln den Zucker aus dem Brau­malz nicht wie Hefe in Alkohol um, sondern in Milchsäure. Und das ist zu schmecken. Graf Arco und Schönbuch waren im Test sensorisch nur „ausreichend“. Sie rochen und schmeckten wahrnehmbar muffig.

Von den alkoholfreien Weizenbieren im Test rochen und schmeckten 17 rundum „gut“, wenn auch unterschiedlich: Testsieger Schneider Weisse für 80 Cent pro Flasche schmeckt deutlich säuerlich und malzig, das fast genauso „gute“ Erdinger für 75 Cent dagegen deutlich süßlich und malzig.

Malzig-süß schmeckt auch das „gute“ Bio-Bier Neumarkter Lammsbräu (1,09 Euro). Die Hefearmen von Krombacher (65 Cent) und Paulaner (77 Cent) könnten denen schmecken, die beim Alkoholhaltigen das Kristallweizen bevorzugen. Wer auf den Preis schaut, bekommt mit Original Oettinger schon für 35 Cent ein „gutes“ Bier.

Alkoholfreies ist weniger hopfig

Eine geschmacklich allzu große Nähe zu alkoholhaltigem Weizenbier sollte niemand erwarten. Zwar werben sechs Anbieter mehr oder weniger direkt mit der Ähnlichkeit zum Weizen mit Alkohol. Doch bei einer Verkostung der Marken im Vergleich war das Alkoholfreie jeweils wässriger, weniger bitter und weniger hopfig. Der Nachgeschmack war nicht so intensiv und typische Aromanoten der alkoholhaltigen Weizenbiere wie Gewürznelke oder Banane fielen schwächer aus. Denn egal, wie es hergestellt wird, alkohol­freies Weizen hat weniger Aromastoffe. Zudem fehlt der Alkohol als Geschmacksträger. Zwar ist kein Bier im Test komplett alkoholfrei, doch die im Durchschnitt 0,4 Prozent reichen nicht. Schwangere sollten wegen dieser geringen Alkoholmengen übrigens vorsichtshalber kein alkoholfreies Weizenbier trinken.

Als Durstlöscher eignen sich fast alle alkoholfreien Weizenbiere im Test „gut“. Sie haben im Schnitt 23 Kalorien pro 100 Milliliter und ihre Mineralstoffzusammensetzung ist günstig für Otto-Normal-Durstige.

Ausdauersportler haben dagegen andere Ansprüche an ein Getränk beim Sport. Die alkoholfreien Weizenbiere erfüllen sie bestenfalls „befriedigend“. Die meisten sind zwar isotonisch, das heißt, sie enthalten die gleiche Menge gelöster Stoffe wie Blut und werden daher schnell im Darm aufgenommen. Aber sie bieten zu wenig Natrium, das Sportler für eine schnelle Wasseraufnahme benötigen, und zu viel Kalium. Kalium setzen die Muskelzellen bei Anstrengung selbst frei. Im Sportlergetränk sollte nicht zu viel davon stecken, es kann die Leistungsfähigkeit mindern. td

Alkoholfreies Weizenbier enthält Restalkohol (im Durchschnitt 0,4 Prozent Alkohol) und ist daher nicht geeignet für Kinder, Schwangere und Alkoholiker!

„Gute“ Alkoholfreie: Schnei­der Weisse; Erdinger Weißbier; Tucher Hefe Weizen; Krombacher Weizen; Maisel´s Weisse; Franziskaner Weißbier; Maxlrainer Engerl Weisse; Neumarkter Lammsbräu Weisse; Original Oettinger Weissbier; Pyraser Hefeweizen; Schöfferhofer Hefeweizen; Wei­hen­stephaner Hefeweissbier.