Nicht erst bei Durst trinken

Man kann lange ohne Nahrung überleben, beispielsweise praktizieren das viele Menschen beim Fasten. Ohne Wasser hingegen ist nach kurzer Zeit Schluss. Trotz dieses Wissens passiert es, dass Menschen wegen eines Flüssigkeitsmangels kollabieren oder sogar sterben. Im heißen Sommer 2003 gab es in Deutschland 7 000 Hitzetote.

Insbesondere bei sommerli­cher Hitze gilt für jeden: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist lebensnotwendig. Schon bei einem Flüssigkeitsverlust von zwei Prozent kann das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Dies äußert sich in verminderter Leistungsfähigkeit, Kopfschmer­zen und Müdigkeit. Aber auch die körperlichen Kräfte schwinden bei Flüssigkeitsverlust, da dem Blut und dem Gewebe Wasser entzogen wird. Folgen können Durchblutungsstörungen, Muskelkrämpfe und Erbrechen sein.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, mindestens 1,5 Liter pro Tag zu trinken, beziehungsweise an heißen Tagen und bei körperlicher Anstren­gung (Schwitzen) auch 3 Liter und mehr – und zwar nicht erst dann, wenn sich ein Durstgefühl bemerkbar macht. Durst ist nämlich ein Zeichen dafür, dass schon ein Flüssigkeitsmangel vorliegt. Das Durstgefühl kann man jedoch trainieren. Hilfreich können dabei „Trinkoasen“ sein, das heißt: An häufig aufgesuchten Stellen im Haus, Garten, Stall und auf dem Hof stehen geeignete Getränke parat, beziehungsweise zur Ernte wird eine ausreichend gefüllte Kühltasche mit Getränken mitgenommen. Gut zu wissen: Auch wasserreiches Obst und Gemüse wie Melonen, Tomaten oder Gurken tragen zur Deckung des Flüssigkeitsbedarfs bei. Mehr über das Trinken und Essen bei Hitze erfahren Sie in Hof & Familie ab Seite I.

Stephanie Lehmkühler