Nicht die Eurotier verpassen

Bald heißt es wieder „Auf zur Eurotier“: Vom 15. bis 18. November findet in Hannover die weltgrößte Messe rund um die Tierhaltung statt. Allerdings steht diese aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Lage in der Tierhaltung unter keinem guten Stern: Die Investitionsbereitschaft der Milch­erzeuger dürfte derzeit aufgrund fehlender Erlöse gering sein. Auch viele Schweinehalter müssen nach langer Tiefpreisphase erst einmal wieder Geld verdienen, um ihre Betriebe zu stabilisieren. Ein weiteres Investitionshemmnis sind die offenen Fragen, die eine Stallplanung für die Schweinehaltung betreffen; zum Beispiel die Diskussion um die Breite von Besamungsständen, ob langfristig der gängige Ferkelschutzkorb Stand der Technik bleibt und auch das anstehende Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration. Themen wie zu erwartende Umweltauflagen tun ihr übriges.

Nichtsdestotrotz kann man sich auf der Eurotier viele Anregungen für Verbesserungen im Betrieb holen, um die Kosten zu senken, die Effizienz zu steigern und die Arbeit zu erleichtern. Die DLG hat eine große Zahl solcher Produkte mit dem Neuheiten Award ausgezeichnet, beispielsweise kann mithilfe eines Tablets das Gewicht von Schweinen direkt in der Bucht bestimmt werden (Seite 28). Eine besonders leicht zu bedienende Pistole für den Hochdruckreiniger verringert die Ermüdung der Hände bei längeren Arbeiten (Seite 30).

Oft sind es die kleinen Arbeiten die Zeit kosten, sich aber trotzdem aufsummieren, beispielsweise das Auf- und Abdecken der Silofolie in Rinderbetrieben. Hier gibt es ein System, das dies automatisch erledigt (Seite 31). In der Milchviehhaltung bleibt die Automatisierung arbeitsaufwändiger Abläufe ein Trend, beispielsweise bei der Grundfuttervorlage und beim Melken. Auch das Einstreuen der Liegeboxen kann mit einem neuen, schienengeführten System automatisiert erledigt werden. Das System erkennt sogar, ob eine Liegebox besetzt ist und lässt diese aus, um sie später einzustreuen (Seite 32). Diese und viele weitere spannende Neuheiten, beispielsweise ein System, mit dem ein Mastitisverdacht schon während des Melkens erkannt wird (Seite 39), finden Sie in dieser und der folgenden LW-Ausgabe.

Marion Adams – LW 44/2016