Den Feuerbrand bald im Griff?
Das Bundesamt für VerÂbrauÂcherschutz und Lebensmittelsicherheit hat die Anwendung von Streptomycin in Kernobst für 120 Tage ab dem 26. April 2012, zugelassen. Nur unter Einhaltung von sehr strengen Auflagen ist die Verwendung des Antibiotikums erlaubt. Mancher Obstbauer verzichtete auf den Einsatz, denn die Diskussionen um die VerÂnichÂtung von mit dem Mittel verunreinigten Honig sind noch im Gedächtnis. Auch der Lebensmittelhandel hat Vorbehalte gegen Äpfel aus Anlagen, die mit Streptomycin behandelt wurden. So wird der Druck auf Politik und Forschung immer größer, Alternativen zu finden.
Der Aufwand für die Feuerbrand-Bekämpfung ist immens: Die Anlagen sind regelmäßig auf Befall zu kontrollieÂren. Kranke Äste müssen heÂÂrausÂgeÂschnitÂten, stärker befallene Bäume gerodet werÂden. Die verwendeten Geräte sind nach jedem Schnitt mit Alkohol zu desinfizieren. Gerodete Bäume und Schnittgut sind, mit Erlaubnis der Gemeinde, sofort an Ort und Stelle zu verbrennen.
Erfolg versprechende Ergebnisse meldet nun das DLR Rheinpfalz in Neustadt. Mit dem Prüfmittel LMA der Firma Chevita scheint ein ähnlich wirksaÂmes Präparat wie Streptomycin gefunden – aber antibiotikafrei. Die Zulassung wird beantragt und die dafür erforderlichen Studien sind in Arbeit. Aber die Zeit drängt. Schließlich muss bis nächstes Jahr ein neues Mittel her.
Bettina Siée