Die Futterversorgung muss stehen

Eine qualitativ hochwertige Grundfutter-Erzeugung ist das A und O in der Milch­viehhaltung. Nicht nur das vergangene Jahr hat gezeigt, wie schnell es witterungsbedingt zu Engpässen kommen kann. Die teilweise erheblichen Ausfälle durch die Frühjahrstrockenheit vor allem beim ersten Schnitt lassen viele Landwirte schon jetzt wieder sorgenvoll zum Himmel schauen, denn eine ähnliche Situation deutet sich auch für 2012 an. Aber das bleibt noch abzuwarten.

Eine Möglichkeit, solche Situationen zu entschärfen, stellt der Anbau von Luzerne dar. Diese etwas in Vergessenheit geratene Futterpflanze erlebt zurzeit einen zweiten Frühling, denn sie kommt mit Dürreperioden im Frühjahr vergleichsweise gut zurecht und kann auch in ungünstigeren Lagen – wie Versuche in den letzten Jahren gezeigt haben – ihr Ertragspotenzial abliefern.

Auch der gezielte Anbau von eiweißreichem Futter, beispielsweise mit Kleegrasmischungen, kann die Situation im Frühjahr entschärfen: Hochwertige Aufwüchse liefern bei entsprechend angepasster Düngung auch im Herbst noch Qualitätsfutter, das bei entsprechend optimierter Lagerhaltung über ein schwieriges Frühjahr hinweghelfen kann.

Aber auch auf der Kostenseite werden neue Wege beschritten. Low-Input-Systeme wie die saisonale Vollweide beziehungsweise die Kurzrasenweide können die Futterkos­ten drastisch senken, indem die Milch von April bis Oktober ausschließlich von der Weide erzeugt wird. Eine Projektgruppe am Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen hat die Möglichkeiten untersucht und in ihrem Abschlussbericht gezeigt, durch welche Rahmenbedingungen und Maßnahmen diese Wirtschaftsweise optimiert werden kann.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen in unserem Schwerpunkt „Futterbau“ ab Seite 17.

Karsten Becker