Ein Gewinn für Mensch und Natur

Landfrauen bilden sich zum Thema Obstgehölze fort

Anfang Mai war die Bildungsstätte Gartenbau in Grünberg Treffpunkt von Landfrauen aus ganz Hessen, die sich in einem dreitägigen Seminar mit dem Thema „Obstgehölze“ beschäftigten. Fachkundige Expertinnen referierten zu vielfältigen und interessanten Unterthemen. Aufgelockert wurde das Programm durch Exkursionen in Fachbetriebe.

Mit Schutzhüten ausgerüstet, erfuhren die Landfrauen von Heike Sauerbier (r.) viel über Aufbau und Lebensweise von Bienenvölkern.

Foto: Schneider

Am ersten Tag stellte Heike Sauerbier vom Warthof in Grünberg ihren Familienbetrieb vor, auf dem insbesondere Äpfel und Birnen angebaut werden. Fragen über Vor- und Nachteile unterschiedlicher Sorten, Winter- oder Sommerschnitt der Bäume und den sinnvollen Einsatz von Nützlingen wurden ausgiebig von ihr beantwortet. Ein Besuch auf ihrer Obstplantage vertiefte die Theorie und machte deutlich, dass die Kulturflächen des professionellen Obstanbaus Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere bieten. Ein besonderes Highlight war der anschließende Besuch der Imkerei.

Zierender Nutzgarten

„Obst aus dem Hausgarten“ war das Thema des zweiten Tages, das von Dr. Helga Buchter-Weisbrodt mit all seinen Facetten vorgestellt wurde. „Obstgehölze sind wunderschön und verhelfen zu einem zierenden Nutzgarten, der gesund an Seele und Körper macht und als Nische für bedrohte Tierarten zum Artenschutz beitragen kann“, erläuterte die Referentin. Zu Beerensträuchern, Stein- und Kernobst sowie Exoten wurden ausführliche Informationen gegeben.

Die Baumschule Rinn in Gießen war nachmittags Ziel einer weiteren Exkursion. Angela Römer führte durch ihren Betrieb und stellte beim Rundgang spezielle Obstgehölze vor.

Boden- und Pflanzenpflege standen am dritten Tag im Mittelpunkt. Marianne Scheu-Helgert von der bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim informierte über Möglichkeiten des biologischen Pflanzenschutzes und die Förderung der Biodiversität im Hausgarten. „4 kg frischer Rasenschnitt als Mulchmaterial in Beeten ausgebracht, haben eine genauso große Düngeleistung wie 100 g Blaukorn und punkten mit vielen weiteren Vorzügen“, erklärte Scheu-Helgert.

„Traue nicht dem Ort, an dem kein Unkraut wächst!“, war ein Fazit, das die Teilnehmerinnen aus dem Seminar mitnahmen, ebenso wie der Tipp „zierende Nutzgärten“ zu schaffen, statt nur Zier- oder Nutzgärten anzulegen. Ausgestattet mit umfassenden fachlichen Infos und einer großen Lust, das Gelernte umzusetzen, verabschiedeten sich die Landfrauen aus dem dreitägigen Seminar – gemäß dem Motto „Der Frühling ist die Zeit der Pläne und Vorsätze“.

Angelika Schneider  – LW 20/2019