Der Glanz der Grünen Woche

In der kommenden Woche öffnet die Grüne Woche, die weltweit größte Verbrauchermesse für Nahrungsmittel und Landwirtschaft, in Berlin ihre Pforten. Erwartet werden, wie in den vergangenen Jahren, rund 400 000 Besucher. Im Vordergrund steht nach wie vor die Präsentation und das Genießen einer Vielzahl von Speisen und Getränken aus über 60 Ländern. Die Menschen, oftmals die ganze Familie, kommen, um einen schönen Tag zu verleben. Dass dazu essen und trinken gehört, ist schon einmal positiv.

Aber die Grüne Woche ist nicht nur Konsumentenmesse. Hinzu gekommen ist in den vergangenen Jahren, als Reaktion auf die gewachsene Skepsis der Verbraucher, immer mehr die Funktion als Informationsplattform. Der Erlebnisbauernhof, der seit dem Jahr 2000 vom Berufsstand aufgebaut wird, zeigt beispielsweise sehr anschaulich die gesamte Kette von der landwirtschaftlichen Urproduktion bis hin zum Brot, zum Käse oder zur Wurst. Wer will, kann sich auf der Grünen Woche zudem über Tierhaltung, Pflanzenschutz, Düngung und nachwachsende Rohstoffe informieren.

Auch ein Forum für die internationale Agrarpolitik hat sich auf der Grünen Woche eingerichtet. Es ist ein Stelldichein der Landwirtschaftsminister aus vieler Herren Länder geworden. Die deutschen Ressortchefs konnten sich in den vergangenen Jahren als Gastgeber im Glanze einer erfolgreichen Messe präsentieren, aber vor allem auch vor dem Hintergrund einer sehr leistungsfähigen deutschen Land- und Ernährungswirtschaft. Der neue Bundeslandwirtschaftsminister Friedrich wird auf der Grünen Woche bei einer so geballten Präsenz die Bedeutung der heimischen Agrarwirtschaft einordnen können. Und die Vertreter der beiden Wirtschaftszweige werden anlässlich der Messe wieder eindringlich darauf hinweisen, dass überzogene und nicht sachgerechte Auflagen den Erfolg bremsen werden. Sie werden auch die Unterstützung der Politik einfordern, damit die Anstrengungen der Branche gerade in puncto Tierwohl, einem der großen Themen auf der Grünen Woche, anerkannt werden.

Cornelius Mohr – LW 2/2014