Die Gülle wird immer wertvoller

Das Betriebsmittel Gülle wird in weiten Teilen der Bevölkerung eher kritisch beäugt und oft mit Umweltbelastungen in Verbindung gebracht, da die Ausbringung wegen der möglichen Ge­ruchsbelästigun­gen deutlich wahrgenommen wird. Größtenteils allerdings zu unrecht, denn jeder Landwirt weiß, dass der Gülleeinsatz dem Kreis­lauf­gedanken Rechnung trägt und Nährstoffe auf kurzem Wege auf die landwirtschaftlichen Flächen zurückführt.

Damit stellt die Gülleverwertung eine günstige und umweltfreundliche Nährstoffversorgung des Acker- und Grünlandes dar, denn andere Ressourcen wie Energie bei der Gewinnung von Stickstoff oder die mineralischen Phosphatlagerstätten werden geschont, auch Transporte über weite Strecken sind nicht notwendig.

Entscheidend ist die fachgerechte und vorschriftsmäßige Ausbringung, denn sonst können erhebliche Nährstoffmengen, vor allem Stickstoff, verloren gehen. Wegen der früher teilweise hohen Verluste in die Atmosphäre und das Grundwasser hat der Gesetzgeber reagiert und stellt verschiedene Anforderungen an die Ausbringung und deren Technik. Beispielsweise wurden Prallteller, die nach oben abstrahlen (mit Übergangsfristen) verboten.

Die Hersteller von Gülletechnik bieten mittlerweile hochtechnisierte Verfahren zur bodennahen Ausbringung an, die bei immer weiter steigenden Mineraldünger-Preisen die wertvolle Gülle zielgenau an die Pflanzenwurzeln bringen. Welche Techniken und Verfahren das sind, was sie kosten und worauf zu achten ist, erfahren Sie in unserem Schwerpunkt Gülletechnik ab Seite 11.

Karsten Becker