Die Hälfte der Zuchttiere ging ins Ausland

Heimische Nachfrage verhalten auf Zuchtviehauktion in Bitburg

Die angespannte Situation der milchviehhaltenden Betriebe spiegelte sich deutlich auf der Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West am 1. Oktober in Bitburg wider. Die heimische Nachfrage war sehr verhalten – zum Teil bedingt durch die optimalen Wetterbedingungen zur Maisernte und Herbstbestellung, aber auch der Tatsache geschuldet, dass die örtlichen Grundfuttermengen zum Teil sehr begrenzt sind. So wurde letztendlich die Hälfte der zugeschlagenen Zuchttiere für das Ausland verladen.

Spitzenrind der Auktion in Bitburg vergangene Woche war eine Guarini-Tochter aus der Zucht von Herbert Bonifas, Scheitenkorb, die für 1 850 Euro in den Vulkankreis zugeschlagen wurde.

Foto: Schulte

Bei den gekörten Deckbullen bestand kaum Käuferinteresse. So konnten bei dieser Versteigerung auch nur zwei Bullen zugeschlagen werden. Helmut Reiter aus Perl erhielt 1 350 Euro für seinen sehr ausgeglichenen hornlosen Mozygus-PP-Sohn aus einer 87 Punkte Ramos-Mutter und Willstar-Großmutter. Auffallend bei diesem Bullen war die hohe Lebensleistung der Mutter, die immerhin in acht Laktationen über 10 000 kg Milch bei stolzen 4,6 Prozent Fett und 3,6 Prozent Eiweiß produziert hat. Ein Käufer aus Altenkirchen erhielt hierfür den Zuschlag. Ins Saarland wechselte der sehr typvolle elegante rotbunte Ellmau-Sohn HÜX Elanis von Siegfried Hück aus Kall für 1 400 Euro im Zuschlag. Er hatte die höchsten Bewertungen von der Körkommission erhalten und stammt aus einer Malvoy, die mit 87 Punkten bewertet ist. Auch die Talent-Großmutter ist mit 86 Punkten bewertet, und bei beiden Kühen stehen solide Leistungen mit ansprechenden Eiweiß-Prozenten von über 3,7 Prozent.

Bei den abgekalbten Holsteinrindern wurde sehr konsequent nach Exterieur-Qualität und den ersten Milchkontrollergebnissen selektiert. Mit 1 850 Euro im Zuschlag erhielt der Züchter Herbert Bonifas aus Scheitenkorb den Tageshöchstpreis für eine sehr kraftvolle, gut entwickelte und mit einem fehlerfreien Euter ausgestattete Guarini-Tochter. Mit Gibor und Lucko stehen bekannte und über viele Jahre bewährte RUW-Vererber im Hintergrund. Mit über 10 000 kg hatte die Gibor-Mutter bewiesen, dass in diesem Kuhstamm die Milchleistung garantiert ist, und dies wurde auch von der ersten Kontrolle der Färse selbst untermauert. Käufer dieser Holsteinfärse ist ein Milchviehhalter aus dem Landkreis Vulkaneifel, der auch gleichzeitig mit 1 800 Euro im Zuschlag die zweite Preisspitze ersteigerte.

Zweite Preisspitze für Leko-Tochter aus Betrieb Zens

Hierbei handelt es sich um eine elegante Leko-Tochter aus der Zucht von Stefan und Matthias Zens aus Musweiler. Das Papier dieses Rindes wird vervollständigt von der 86 Punkte Incredibul-Mutter und einer 85 Punkte Mtoto-Großmutter. Die Leistungen mit über 13 000 kg sprechen bei dieser Holsteinfärse für sich. 1 700 Euro im Zuschlag erlöste Manfred Reif aus Katzwinkel für eine große, schicke Tiramisu-Tochter. Sowohl die Toystory-Mutter als auch Minister-Großmutter haben sehr gute Leistungen erbracht, was auch die Färse selbst mit einem guten ersten Kontrollergebnis sollte.

Nächste Zuchtviehauktion am 5. November

Die nächste Zuchtviehversteigerung in Bitburg findet am Donnerstag, dem 5. November statt. Anmeldeschluss ist am Montag, dem 19. Oktober. Informationen: Rinder-Union West eG, 06569/9690-0, Fax /9690-99. E-Mail: HReifer@ruweg.de, Internet: www.ruweg.de.

Grebener, ruw – LW 41/2015