Von der Haus- und Hofarbeit auf die Piste
Neue Analyse der Auswertungsstelle für Skiunfälle
Die Freude am Wintersport ist ungebrochen: Bis zu 30 Millionen Wintersportler gehen in der kalten Jahreszeit in den Alpenländern ihrem Hobby nach. Mehr als 40 000 Deutsche haben sich dabei in der Saison 2010/2011 verletzt, wie die Statistik der Auswertungsstelle für Skiunfälle (ASU) ergeben hat. Damit lag das Verletzungsrisiko deutlich unter dem der Vor-saison – und das trotz der sehr guten Schneeverhältnisse des vergangenen Winters. Ganz allgemein nehmen seit Ende der 1990er Jahre Skiverletzungen ab. Neben der besseren Schutzausrüstung und Pistenpräparation sowie -absicherung ist hierfür auch verändertes Risikobewusstsein der Skisportler verantwortlich, beispielsweise werden öfter Helme getragen.
Nachholbedarf sehen Experten hingegen im Bereich der Fitness: Ein großer Teil der Skiunfälle kommt durch Fehlverhalten aufgrund von Konditionsschwäche zustande. Am besten wäre es natürlich, sich das ganze Jahr über sportlich fit zu halten. Wenn das nicht möglich ist, sollten Skifahrer und Snowboarder spätestens sechs bis acht Wochen vor dem Start in den Winterurlaub mit einem Training zur Stärkung der Muskulatur, Verbesserung der Koordination und der Ausdauer beginnen. Aber auch kurz vorher ist es nicht zu spät, den Körper auf kommende Belastungen einzustimmen. Gerade Untrainierte haben sonst auf der Piste ein hohes Unfallrisiko.Gute Vorbereitung
Das können Sie tun: Seilspringen oder langes Laufen dienen in erster Linie der Kondition. Zum Stärken der Gesäß-, Oberschenkel- und Rückenmuskulatur sind typische Skibewegungen sinnvoll: mit beiden Beinen in der Abfahrtshocke federn, Sprünge aus der Hocke oder der schwingende Langlaufschritt. Die Waden trainiert, wer den Fuß auf eine Treppenstufe stellt und dann abwechselnd Hacken und Zehe nach oben zieht. Damit das Herz-Kreislauf-System und der Bewegungsapparat sich an die neuen Anforderungen gewöhnen können, sollte trotz Training gelten: langsam anfangen – stetig steigern! Spezielle Skigymnastikkurse werden überall von Sportvereinen und Fitness-Centern angeboten. Wer lieber zu Hause trainiert, sollte sich entweder ein Skigymnastikvideo besorgen oder sich die passenden Übungen aus Fachbüchern oder dem Internet heraussuchen.
Nie „oben ohne“ auf die Piste
In der Saison 2010/11 betrafen etwa 10,2 Prozent (Vorsaison 8,8 Prozent) aller registrierten Verletzungen den Kopf. In der aktuellen Berichtssaison sank die Anzahl der Kopfverletzungen mit 0,9 erstmals auf unter 1 je 1 000 Skifahrer, was sicherlich dem verstärkten Helmtragen zu verdanken ist. Dies sollte ein Ansporn für alle Skifahrer sein, nie „oben ohne“ auf der Piste unterwegs zu sein.
Es ist bekannt, dass sich ein Großteil aller Pistenunfälle in den Nachmittagsstunden ereignet, wenn die Konzentration nachlässt. Lassen Sie die Bretter also stehen, wenn Sie erste Ermü-dungszeichen wahrnehmen. Denn dann ist es Zeit für den gemütlichen Teil des Tages.
Kostenlose Broschüre
Bei der Stiftung Sicherheit im Skisport (SIS) gibt es eine kostenlose Infobroschüre zur Vermeidung von Unfällen im alpinen Skisport: www.ski-online.de. |