Der Herbsteinsatz sichert vor allem das Ãœberwintern

Anwendung von Fungiziden und Wachstumsreglern im Winterraps

Im Herbst wird die Grundlage für optimale Rapsbestände und Wachstumsbedingungen im nächsten Frühjahr gelegt. Winterraps muss bis zum Vegetationsende gesund entwickelt sein, um im kommenden Jahr sein Ertragspotenzial voll ausschöpfen zu können. Eine optimale Vorwinterentwicklung ist eine wichtige Voraussetzung für die Winterfestigkeit und somit für hohe Rapserträge. Ein Fungizid- und oder Wachstumsreglereinsatz muss daher wohl überlegt sein. Nicht immer sieht man sein Geld wieder.

Die Wirtschaftlichkeit eines Fungizideinsatzes hängt maßgeblich vom Entwicklungsstand des Rapsbestandes ab.

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Die Witterung von der Aussaat bis Vegetationsruhe entscheidet, wie ein Rapsbestand wächst und wie er in den Winter geht. Ziel ist es immer, einen Rapsbestand aufzubauen, der acht bis zwölf Blätter entwickelt hat, gleichzeitig muss aber der Vegetationskegel flach am Boden bleiben.

Neben der optimalen Pflanzenzahl je m², die aber in erster Linie durch die Saatstärke und das Saatbett bestimmt wird, ist die Entwicklung eines Rapsbestandes mit acht bis zwölf Laubblättern je Pflanzen bei gleichzeitiger Ausbildung einer tiefgehenden Pfahlwurzel mit einem Wurzelhalsdurchmesser von 8 bis 12 mm das Ziel einer optimalen Bestandesführung im Herbst. Die optimale Pflanzenzahl liegt bei 30 bis 45 Pflanzen je m², die gleichmäßig über die Fläche verteilt sein sollten. Aus langjähriger Erfahrung weiß man, dass geringere Pflanzendichten kein Grund zur Besorgnis sein müssen, solche Bestände überraschen immer wieder bei der Ernte.

Die folgenden drei Zwischenüberschriften skizzieren, wie Wachstumsregler und Fungizide wirken, um diese Ziele zu erreichen.

Vermeidung von Ertragsausfällen durch frühe Phoma-Infektionen

Feuchte Phasen im frühen Jugendstadium des Winterrapses begünstigen den Sporenflug und die Infektionswahrscheinlichkeit mit dem Pilz Phoma lingam. Auch kühle Regenperioden ab Oktober bis in den Winter können Phoma-Infektionen fördern. Die Behandlungstermine richten sich hierbei in erster Linie nach den Niederschlägen. In der Regel reicht eine Fungizidmaßnahme aus, um die Gefahr von Phoma-Infektionen zu bannen.

Zudem sind fast alle aktuellen Sorten mit einer guten Phomaresistenz ausgestattet. Hier hat die Rapszüchtung in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet.

Vermeidung von zu starker Herbstentwicklung

Die Herbstwitterung kann je nach Jahr und Witterung zu einer sehr starken Jugendentwicklung führen. Mehr als zehn bis zwölf Laubblätter und besonders ein Sprosswachstum sollten vermieden werden. Eine Behandlung ist nötig, sobald ein Überwachsen absehbar ist. Je früher der Winterraps mit Wachstumsregler oder Fungiziden mit wachstumsregulierender Wirkung behandelt wird (z.B. 4- bis 6-Blattstadium), desto wirksamer ist die Wachstumsbremse und desto kleiner sind die benötigten Aufwandmengen.