Ohne hohe Futteraufnahme keine hohe Leistung

In der Rinderfütterung gibt es immer noch etwas nachzujustieren. Im Blick behalten sollte man die Futteraufnahmen, denn nur wenn viel gefressen wird, können die Tiere hohe Leistungen erbringen.

So zum Beispiel die Kälber: Diese sollten schon in der Tränkephase zusätzlich festes Futter aufnehmen, damit sie sich möglichst rasch zum Wiederkäuer entwickeln. Offensichtlich gut bei Kälbern angekommen ist eine Heu-Trocken-TMR, welche das Landwirtschaftszentrum Eichhof getestet hat. Den Tieren schmeckte das Futter hervorragend; die daraus resulierenden Zunahmen lagen im Schnitt bei 832 Gramm je Tier und Tag. Weiteres dazu im Schwerpunkt Rinderfütterung ab Seite 16.

Die Futteraufnahme spielt auch bei laktierenden Kühen eine besondere Rolle. Damit diese viel Milch geben können, müssen sie vor allem hohe Mengen Futter und Wasser aufnehmen. Die Tiere sind jedoch empfindlich, was den Geschmack des Futters angeht. Wie sich dies auswirken kann, zeigte sich in der Lehr- und Versuchsstation Futterkamp: Auf die Verfütterung einer Sojacharge reagierten die Tiere umgehend mit sinkender Futteraufnahme und fallender Milchleistung und damit fehlen Milchgeldeinnahmen. Dass das Sojaschrot nicht ganz lagerstabil war, konnte man jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht erkennen. Die Futteraufnahme der Herde zu kennen, ist wichtig. Die mit dem Mischwagen verfütterten Mengen sollten deshalb regelmäßig – am besten täglich – dokumentiert werden. Mehr dazu ab Seite 20.

Zu schaffen macht derzeit vielen Milchviehhaltern der fehlende Niederschlag. Der erste Schnitt der Grassilage ist vielerorts nicht üppig ausgefallen. In einigen Betrieben könnte es zum Grundfutter-Engpass kommen. Deshalb sollte überlegt werden, ob eine Ganzpflanzensilage (GPS) aus Getreide die Futterlücke schließen kann. In einem Beitrag ab Seite 10 berichten Praktiker über die derzeitige Situation und wie sie damit umgehen. Worauf bei der Herstellung von GPS zu achten ist und wie diese in die Rinderration eingeplant werden kann, lesen Sie ab Seite 23.

Marion Adams – LW 25/2015