Wenn die Knochen schmerzen

Wie man arthritische Probleme abmildern kann

Wer mit Arthrose oder Arthritis zu tun hat, merkt eine deutliche Verschlimmerung im Herbst. Feuchtes und kühles Wetter verschlimmert die Beschwerden dieser Erkrankungen. Die Gelenke werden steif und schmerzen, bei manchen stärker in Bewegung, bei anderen stärker in Ruhe. Besonders betroffen sind Knie und Hüften, es können aber auch andere Gelenke wie Schultern, Handgelenke, Finger und Kiefer in Mitleidenschaft gezogen werden. Wenn die Finger sich krümmen und deformieren, ist die Arthrose in ein fortgeschrittenes Stadium übergegangen.

Die Gundelrebe ist eine der besten Entgiftungspflanzen. Sie regt die Lymphtätigkeit an und treibt Schwermetalle aus dem Körper.

Foto: Uta Parzefall

Die Ursache von Arthrose ist eine Abnutzung der Gelenke. Die Knorpelschicht, die die Reibung bei Bewegungen abmildert, baut sich allmählich ab, sodass die Knochen aufeinander reiben. Zusätzlich lagern sich Stoffwechselschlacken in den Gelenken ab, die zu ver­stärkter Reibung führen. Dadurch entstehen Schmerzen. Eine Arthritis entsteht, wenn sich das be­troffene Gelenk entzündet. Das passiert schubweise, von Zeit zu Zeit, und geht mit starken Schmerzen und heißen, oft geschwollenen Gelenken einher. Hier ist es vorran­gig, die Entzündungsreaktion so schnell wie möglich zu stoppen.

Was tun bei Arthritis?

Ist eine akute Entzündung im Gelenk entstanden, muss diese schnell behandelt werden. Dazu werden vom Arzt Schmerzmittel verordnet, die auch entzündungshemmend wirken – also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Am häufigsten werden Diclofenac und Ibuprofen eingesetzt, zwei Schmerz­mittel, die stärker sind als Aspirin, aber nicht so sehr auf den Magen gehen. Hat man einen empfindlichen Magen, kann man sich Ranitidin als Magenschutz verordnen lassen. Alle drei Mittel kann man sich auch ohne Rezept in niedriger Dosierung in der Apotheke kaufen. Eine naturheilkundliche Alternative stellen spezielle Enzyme dar. Diese hemmen alle im Körper befindlichen Entzündungen und damit ebenso die akuten Schmerzen. Sie werden aus Ananas, Papaya und Bauchspeicheldrüsenextrakten gewonnen und hoch konzentriert in Tabletten verpackt.

Enzyme sind „Stoffwechselerleichterer“, das heißt sie beschleunigen die Umwandlung von Stoffwechselprodukten im Körper, die sich sonst ansammeln und dadurch den Ablauf im Körper belasten würden. Eines der besten Präparate ist Wobenzym. Es sollte unbedingt nüchtern, also eine Stunde vor und zwei Stunden nach Essenszufuhr mit viel Wasser eingenommen werden. Die normale Dosierung beträgt drei Mal zwei Dragees täglich. Im Falle einer akuten, heftigen Entzündung sollte man anfangs höher dosieren, am ersten Tag etwa drei Mal fünf Dragees bis die Entzündung abklingt, dann langsam auf drei Mal drei und später auf drei Mal zwei Dragees senken. Wenn durch die Einnahme der Dragees Durchfall auftritt, ist die Dosierung zu hoch gewählt, dann reichen auch weniger Dragees, um die Entzündung zu bekämpfen. Der Durchfall hört dann auch sofort auf. Äußerlich kann man die Gelenke kühlen und die Entzündung beruhigen mit „Enelbin- Paste“ oder Quarkwickel. Der Quark sollte mager sein, zimmerwarm und nicht direkt auf die Haut aufgetragen werden. Besser benutzt man eine Zwischenschicht, also eine Kompresse oder ein dünnes Küchentuch. Wer lieber eine Salbe benutzt, kann „Voltaren Schmerzgel“ oder ein Ibuprofengel verwenden. Ein Gel ist in jedem Fall hier sinnvoller als eine Salbe, da es kühlt. Man kann auch, zum Beispiel für die Nacht, einen Gelverband machen, indem man das Gel dick aufträgt und einen Verband umlegt, damit das im Gel enthaltene Schmerzmittel ein­wirken kann.

Arthroseschmerzen besiegen

Arthrose ist eine chronische Krankheit, die allmählich schlimmer wird und nicht wie eine Arthritis in akuten Schüben voranschreitet. Die Schmerzen können aber auch mal schlimmer und mal besser sein, ebenso die Beweglichkeit. Bei Arthrose kann man die Schmerzintensität durch gezielte Schmerzmittelgabe beeinflussen. Man kann auch das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Zur Schmerzerleichterung werden die gleichen Schmerzmittel, auch Analgetika genannt, wie bei Arthritis eingesetzt, nämlich hauptsächlich Diclofenac und Ibuprofen, und äußerlich ein Schmerzgel. Das hält den Prozess allerdings nicht auf, sondern betäubt nur momentan die Schmerzen.

Es gibt auch pflanzliche Mittel, die den gleichen Zweck erfüllen und nicht so stark auf den Magen schlagen, nämlich Weidenrinde („Assalix“) und Teufelskrallenwurzel. Als Tee sind diese zwei Pflanzen nicht zu empfehlen, da sie sehr schlecht schmecken. Als Tinktur kann man sie in Wasser einnehmen oder als Tabletten, die den Extrakt enthalten, einfach schlucken. Beide wirken nicht so schnell schmerzlindernd wie die chemischen Mittel Diclofenac und Ibuprofen. Man muss sie drei bis vier Wochen einnehmen, um den besten Effekt zu erzielen. Nach vier Wochen dauerhafter Einnahme wirken sie jedoch ebenso gut wie die chemischen Arzneimittel.

Zur äußerlichen Schmerzbehandlung gibt es Alternativen zum „Voltaren Schmerzgel“. Viele Menschen kommen mit dem sogenannten Pferdebalsam gut zurecht. Er enthält ätherische Öle wie Rosmarin, Campher und Menthol, die das Schmerzempfinden herabsetzen und zudem die Durchblutung erhöhen, wodurch das Gelenk wieder besser versorgt wird. Auch einen Versuch wert ist das „Aconit Schmerzöl“ von Wala, das leicht einmassiert wird und die Schmerzen nimmt. Das alles sind gute Methoden, um sich kurzfristig Erleichterung zu verschaffen. Sinnvoll ist es aber in jedem Fall, die Chronifizierung der Krankheit aufzuhalten, also den Verschlimme­rungsprozeß zu verlangsamen.

Ursächliche Behandlung von Arthrose

Als Basisbehandlung ist eine acht- bis zwölfwöchige Entgiftungskur zu empfehlen, die eine Entschlackung, eine Bindegewebs­drainage und eine Entsäuerung beinhalten. Das befreit den Körper von Schlacken und Ablagerungen in den Gelenken. Für die Entschlackung trinkt man einen Tee aus Brennessel, Löwenzahn, Gundelrebe, Klettenwurzel und Mariendistelsamen (siehe unten).

Die Wurzeln der großen Klette reinigen den Körper und geben neue Kräfte.

Foto: Uta Parzefall

Alternativ können auch Tropfen eingenommen werden. Zum Beispiel nimmt man je zwanzig Tropfen von „Relix“, „Hechocur“ und „Itires“ in einem Glas Wasser drei Mal täglich ein. Hierdurch werden Leber, Nieren und Lymphe angeregt. Sie sorgen dafür, dass verstärkt Gifte aus dem Körper transportiert werden. Gleichzeitig wird eine Bindegewebsdrainage mit „Mundipur“ durchgeführt, um die Ablagerungen aus den Gelenken zu lösen. Hierzu muss drei Mal täglich ein Teelöffel „Mundipur“ eingenommen werden. Die Entsäuerung wird mit „Zellamare Pul­ver“ durchgeführt, wovon ein Mess­löffel in einem Glas Wasser ein Mal am Tag, am besten vor dem Schlafengehen, getrunken wird. Diese Basiskur sollte ein bis zwei Mal im Jahr durchgeführt werden, die Anschlussentschlackungen dauern nicht mehr so lange, etwa sechs bis acht Wochen. Man sollte während einer Entgiftung ausreichend trinken, das heißt etwa zwei Liter Wasser und Kräutertee am Tag und nicht zu viele Gifte zuführen wie Nikotin, Alkohol und so weiter, sonst macht die Entgiftung nicht so viel Sinn. Ansonsten kann man normal essen und braucht auf nichts zu achten.

Der Herbst und das Frühjahr sind die besten Zeiten für eine Entgiftungskur. Im Anschluss nimmt man antioxidative Vitamine ein, die verhindern, dass sich zu schnell neue Schlacken bilden und ablagern. Außerdem unterstützen sie das Immunsystem gegen krank machende Viren und Bakterien, unterstützen gegen Krebs und schützen die Zellen vor aggressiven Substanzen, sogenannten freien Radikalen. Wichtig ist dabei, dass die Vitamine in einer angemessenen Dosierung genommen werden. Man will nicht die Nahrung ergänzen, um gesund zu bleiben, sondern eine arzneiliche Wirkung der Vitamine erreichen, um die Krankheit in den Griff zu bekommen. Sogenannte Kombipräparate, wo von allem etwas drin ist, können zwar nicht schaden, für unseren Zweck sind sie jedoch nicht geeignet. Am besten stellt man sich die Vitamine einzeln zusammen: Vitamin E 400 I.E. (internationale Einheiten) am Tag (zum Beispiel „Vitamin E Stada“, eine Kapsel am Tag ) und Vitamin C etwa ein Gramm pro Tag ( beispielsweise als Brausetabletten von Ratiopharm, morgens und abends je eine halbe Tablette, oder „Cetebe Retardkapseln“, morgens und abends je eine Kapsel). Zusätzlich kann man Zink (15 mg täglich), Selen ( 100 µg täglich ), Beta- Karotin ( 25 mg täglich ) und eventuell Lycopin (der rote Farbstoff aus der Tomate ) einnehmen. Gegen Arthrose sind die Vitamine E und C jedoch die wichtigsten. Handelt es sich um Knieprobleme, ist auch das natürliche Mittel „Dona S“ zu empfehlen. Die hie­rin enthaltenen Stoffe Glucosamin und Chrondroitin bauen die Gleitschicht des Kniegelenkes wieder auf. Der Nachteil ist, dass man erst nach etwa einem Monat den Erfolg verspürt– wie so oft bei naturheilkundlichen Präparaten. Eine andere Möglichkeit zur Weiterbehandlung nach der Entgiftung ist ein homöopathisches Mittel. Hier haben sich „Steirocall“, „Zeel“ und „Traumeel“ gut zur langfristigen Therapie bewährt. Man kann auch einen Homöopathen aufsuchen, der ein Einzelmittel, individuell angepasst, heraussucht und verabreicht. Ebenfalls kann der kurmäßige Gebrauch von Brennessel unterstützen, die Schmerzen zu bekämpfen und die Verschlimmerung zu bremsen. Dazu trinkt man drei Mal täglich eine Tasse Brennesseltee oder nimmt Brennessel in Tablettenform ein, wie zum Beispiel „Rheuma-Hek“ (für etwa zwei Monate, alles halbe Jahr).

Mehr Fisch auf den Tisch

Einen enormen Beitrag zur Verlangsamung des Krankheitsverlaufes haben langfristig auch Omega-3-Fettsäuren, die im Seefisch enthalten sind. Wer zwei Mal die Woche Fisch isst, ist gut damit versorgt. Ansonsten eignen sich Präparate wie „Ameu“, „Pur 3“ oder das verschreibungspflichtige „Omacor“, das von Krankenkassen übernommen wird, wenn der Arzt es rezeptiert. Es hilft nicht nur gegen Arthrose, sondern schützt die Gefäße vor Verkalkung und senkt den Cholesterinspiegel. Wichtig ist auch zu wissen, dass ein durchschnittlicher Fleisch- und Wurstkonsum zur Verschlimmerung der Arthrose und Arthritis beiträgt. Daher ist es ratsam, weitgehend darauf zu verzichten.

Ebenso ist es unerlässlich, trotz Steifheit und Schmerzen in Bewegung zu bleiben. Bewegungsarmut verschlim­mert den Krankheitsverlauf und verstärkt die Steifheit. Wer eh auf dem Feld, im Weinberg oder im Stall eingespannt ist, hat genug Bewegung. Ansonsten sind Spaziergänge sehr zu empfeh­len, da auch frische Luft und Licht insgesamt das Schmerzempfinden herabsetzen.

Falls trotz Schmerzmittel und ein­gesetzter Naturheilkunde dennoch Schmerzen bleiben, die über ein verträgliches Maß hinausgehen, sollte man unbedingt mit dem Arzt darüber sprechen. Schmerz schränkt die Lebensqualität ein und verstärkt sich selbst auf Dauer, was bedeutet, dass ein Schmerz in der gleichen Intensität nach gewis­ser Zeit subjektiv als immer stärker erlebt wird, da sich die Nervenbah­nen sensibilisieren. Gerade für sol­che Fälle gibt es gute chemische Mit­tel, die das Schmerzempfinden herabsetzen, indem sie im Gehirn ihre Wirkung entfalten oder die Chronifizierung des Schmerzes aufheben. Solche Mittel sind verschreibungspflichtig und unterliegen der Kontrolle eines Arztes. Außerdem gibt es stärkere Arzneimittel, die speziell bei Arthrose und Arthritis eingesetzt werden. Da sie auch stärkere Nebenwirkun­gen haben können, ist eine ärztliche Begleitung hier unerlässlich. Dennoch ist es besser, erst einmal aus dem Schmerzempfinden auszusteigen, denn der Schmerz drückt sehr auf das Gemüt. Also lässt man es besser nicht so weit kommen, sondern versucht, die Krankheit möglichst frühzeitig zu behandeln. Am besten geht man die Sache von mehreren Seiten an und kombiniert verschiedene Heilmethoden, das erhöht die Erfolgsaussichten. Auch Akupunktur, Osteopathie und Krankengymnastik sind sinnvolle Ergänzungen zur medikamentösen Therapie. Uta Parzefall

Entgiftungstee:

Für den Entgiftungstee mischen: 20 g Brennesselblätter, 30 g Löwenzahnkraut, 20 g Gundelrebenkraut, 20 g Klettenwurzel, 10 g Mariendistelkraut.

Ein Teelöffel pro Tasse (250 ml) mit kochendem Wasser überbrühen und zehn Minuten ziehen lassen. Drei Mal täglich eine Tasse Tee trinken.