Viele Lichterfahrten in diesem Jahr abgesagt
Missstände verhindern die neue Tradition
In der Corona-Zeit wurde die Idee der „Ein Funken Hoffnung-Touren“ geboren. Mit weihnachtlich beleuchteten Traktoren zauberten die Landwirte überall im Land zahlreichen Kindern ein Lächeln ins Gesicht. In diesem Jahr jedoch fiel beispielsweise die Funkenfahrt von Alzey zur Kinderklinik nach Mainz aus. Über die Gründe berichtet der Verein Landwirtschaft Verbindet (LSV) Rheinhessen in einer Pressemeldung.

Foto: LSV
Aufmerksamkeit für die Landwirtschaft als Ziel
Überall im Land wurden diese friedlichen Trecker-Demos angemeldet und durchgeführt. Ziel war es, den Menschen in dieser Zeit eine Freude zu machen, mit den Traktoren und der weihnachtlichen Beleuchtung einen Funken Hoffnung rüberbringen und gleichzeitig auf die prekäre Situation der Landwirte aufmerksam zu machen. Außerdem wurden viele Spenden gesammelt und an regionale soziale Einrichtungen übergeben. Kurzum, eine gelungene Aktion die bei den Zuschauern und den Akteuren sehr gut ankam. Die Fragen, ob die Botschaft der Landwirte tatsächlich ankam und wie es mit den Lichterfahrten weitergeht, bleibt offen.
Aufgrund weiter zunehmender Auflagen, politischen Entscheidungen, Zwangsstilllegungen und Versiegelungen von Ackerflächen, wird die heimische Erzeugung immer weiter zurückgefahren. Das alles führt schon seit längerer Zeit zum rasanten Höfesterben in Rheinhessen und Deutschland. Die bisherigen Demonstrationen durch die Lichterfahrten haben an diesen Missständen bisher nicht viel geändert. Daher hat sich die LSV Rheinhessen dieses Jahr zum stillen Protest entschlossen und setzen die Fahrten aus. Weitere Fahrten im Land wurden mit gleichlautender Begründung abgesagt. Andere haben keine Genehmigung seitens der Behörden erhalten. Einige Kollegen, so beispielsweise aus dem Zellertal, haben sich trotz widriger politischer Rahmenbedingungen entschieden die Fahrten stattfinden zu lassen und so den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Alle Entscheidungen, ob dafür oder dagegen, sind nachvollziehbar und treffen bei der Bevölkerung auf Verständnis.
– LW 51-52/2023