Immer was Neues im Kartoffelbau

Mitgliederversammlung der EZG Pfälzer Grumbeere

Nach einigen schlechten Jahren im Kartoffelbau schauen die Pfälzer Kartoffelerzeuger auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Gute Preise und eine zielgenaue Vermarktung waren 2019 gegeben. Die knappe Ernte 2018 und die leeren Lager Anfang 2019 sorgten für einen frühen und gelungenen Start in die Frühkartoffelsaison.

Nach dem erfolgreichen Kartoffeljahr 2019, das viele schlechte Jahre zuvor ausgeglichen hat, hoffen die Kartoffelerzeuger nun auf ein weiteres gutes Jahr 2020.

Foto: Rainer Sturm/pixelio

Die Saison 2019 stellte die rund 300 Kartoffelerzeuger erneut vor große Herausforderungen. „Wie in der Landwirtschaft üblich, gleicht kein Jahr dem anderen“, beginnt Hartmut Magin, Vorsitzender der Pfälzischen Früh-, Speise- und Veredlungskartoffelerzeugergemeinschaft seinen Jahresrückblick auf der jährlichen Mitgliederveranstaltung am vergangenen Montag in Mutterstadt. Ab Mitte Februar konnte ungewohnt früh ausgepflanzt werden. Jedoch war die Beschaffung des Pflanzguts der gewünschten Sorten durch die extreme Trockenheit in 2018 immer wieder von Kompromissen und hohen Kosten geprägt. Die zahlreichen Stürme im März richteten große Schäden an, da Flächen oft komplett neu gedeckt werden mussten. „Doch aufgrund der angenehmen Temperaturen schoben die Knollen unbeeindruckt die ersten Triebe rasch nach oben und mussten die Tage um den 20. März bereits mit erster Frostschutzberegnung geschützt werden. Die Bestände entwickelten sich sehr gut“, sagte Magin.

Hohe Einstiegspreise für Frühkartoffeln in 2019

Die guten Aussichten und die optimale Marktsituation konnten direkt zum Start der Frühkartoffelsaison umgesetzt werden und spiegelte sich in einem Einstiegspreis von 70 Euro/dt wider. Importware floss zügig ab und verstopfte nicht wie in anderen Jahren die Absatzmärkte. Mit langsam abnehmenden Preisen konnte zunächst die Frühkartoffelsaison mit Erzeugerpreisen um die 30 Euro/dt und dann auch die Speisekartoffelsaison 2019 erfolgreich abgeschlossen werden.

Was passiert 2020? Auch für 2020 geht die Erzeugergemeinschaft von einer allgemeinen und deutschlandweiten Flächenausdehnung im Kartoffelanbau aus. Im Hinblick auf den allgemein sinkenden Konsum von Speiseware wird dies die kartoffelanbauenden Betriebe und die EZG-Vertragspartner 2020 vor die Herausforderung einer geordneten Vermarktung stellen.

Vor allem für die großen Mengen an Frühware gilt es geeignete Absatzwege zu finden. In den Jahren 2018 und 2019 wurden große Mengen an Verträgen für die verarbeitende Industrie aus der Pfalz geliefert. Für die anstehende Vermarktungssaison wurden deutlich weniger Verträge für Verarbeitungssorten vergeben. Im Ausschuss der Erzeugergemeinschaft fand eine personelle Umbesetzung statt. Somit rückte Gerhard Forrer aus Worms-Ibersheim für Volker Krebs in den Ausschuss der Pfälzer Grumbeere auf.

Zum Beginn der Mitgliederversammlung brachte Esther Paladey, die neue Geschäftsführerin der Bolap GmbH, die EZG-Mitglieder zum Thema Düngeverordnung und Nmin-Beprobungen auf den neusten Stand. Ein kleines positives Signal ist die Tatsache, dass die derzeitigen Nmin-Proben niedrigere Werte aufweisen als im Jahr 2018. Ein zukünftiger Service der BOLAP wird die Ãœbermittlung des Probenbegleitblattes für Nmin-Proben und die Nmin-Analyse an die ADD sein. Laut Kartoffelberater Manfred Mohr ist die digitale Rückübermittlung des Probenbegleitblattes ab sofort möglich unter add.rlp.de/de/themen/landwi... Landesdüngeverordnung / Melde- und Aufzeichnungspflichten / Düngerecht RLP online. Anschließend referierte BWV-Präsident Eberhard Hartelt zum Thema „Bericht zur aktuellen Agrarpolitik“.

ezg – LW 9/2020